Birthmarks Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
"Birthmarks", so heißt das mittlerweile dritte Album der kanadischen Band "Born Ruffians".
Nachdem die vierköpfige Band um Sänger und Gitarrist Luke Lalonde das vorangehende Album im Studio produzierte, entschlossen sie sich, für "Birthmarks" wieder zusammen in ein gemeinsames Haus zu ziehen, um ebenso wie für das 2008 erschienene Debutalbum "Yellow, Red, Blue" jede spontane Eingebung nutzen zu können. Somit entstand "Birthmarks" zu großen Teilen in dem staubigen Wohnzimmer einer Farm in Ontario, zwischen kochen, Holz hacken und dem Zeitvertreib in Haus und Garten.
Herausgekommen ist dabei ein sympathisches Pop-Album mit großem Potenzial an Ohrwürmern. Die Born Ruffians verstehen es, das zwanglose Gefühl der Produktionsweise mit in die Songs einfließen zu lassen, wobei das Album weit davon entfernt ist, banal zu werden. Bei der ersten Single "Needle" geht es für Luke Labonde um die berühmte Nadel im Heuhaufen, ein Bild für die Schönheit der Anonymität. Einige der Songs des Albums beschreibt er als Selbstreflexionen seines Lebens und seiner Identität als Musiker in einer Band.
Bei mir wird "Birthmarks" definitiv noch einige Male seine Runden drehen - ein gut produzierter und lässiger Begleiter, falls es mal wieder viel zu angestrengt zugeht.
Wer sich ein bisschen entspannten Pop mit in den Herbst nehmen will, hat in der letzten Septemberwoche nochmal Gelegenheit die Born Ruffians live zu erleben:
Di., 24.09. Berlin, Magnet Club
Do., 26.09. Hamburg, Reeperbahn-Festival, Uebel & Gefährlich
Fr., 27.09. Köln, Gebäude 9