Thesis Ov Warfare Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Zwar gibt es ERIMHA schon ein paar Jahre und mit „Thesis Ov Warfare“ veröffentlichen die Kanadier ihr mittlerweile drittes Studioalbum, doch war mir der Name bisher kein Begriff. Zu Unrecht, wie bereits ein erster Durchlauf der Scheibe zeigt, denn die Jungs kredenzen symphonischen Black Metal mit einem sehr skandinavischen Einschlag – und wissen dabei auch noch was sie tun!
Knapp über eine Stunde verwöhnen ERIMHA den geneigten Hörer mit sehr düsteren, bedrohlichen und stellenweise zerreißend emotionalen Stücken, die im Kopf Bilder von endlosen Nadelwäldern, Felsklüften und eisigen Naturschauspielen hervorrufen.
Trotz des Genres ist „Thesis Ov Warfare“ ein eher langsames Album und tendenziell eher melancholisch als aggressiv, wobei sich durchaus brachiale Momente finden und es keineswegs an Blastbeats, Growls und brutaler Gitarrenarbeit mangelt. Untermalt wird das Ganze von Streicher-Arrangements, komponiert von Abigail Williams Ken Sorceron, die den Stücken zusätzliche Dramatik verleihen.
Insgesamt weiß auch der Drive des Albums zu beeindrucken; die Stücke fließen nahtlos voran und trotz längerer Instrumentalpassagen stagniert das Album nicht und bleibt abwechslungsreich, ist jedoch auch ziemlich homogen. So fällt kein Stück besonders auf, schafft aber ein schlüssiges Gesamtwerk.
Ansprechend ist auch das Artwork der Scheibe, welches sich mit Sicherheit gut im Regal macht und den ein oder anderen Blick auf sich zieht.
Punktabzug gibt es aber für den Sound. Die Stücke hätten einer fetteren Produktion bedurft die einen größeren Raum schafft und die einzelnen Elemente klarer zur Geltung bringt. An die bombastischen, sich auftürmenden Klanglandschaften der skandinavischen Vorbilder kommt das Album in diesem Punkt leider nicht heran.