Leverage Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Lyriel sind wieder da. Auf ihrem vierten Longplayer geht es diesmal wieder etwas härter zu. Es startet mit dem atmosphärischen Intro „When it’s coming to an End…“, danach der Titeltrack und größte Kracher des Albums: „Leverage“. Klingt ein bisschen nach Nightwish und definitv nach mehr.
Aber auch die folkigen Passagen dürfen bei Lyriel nie fehlen. Hier bietet gleich der dritte Track „Parting“ eine schöne, folkige Violin-Line à la Skyclad. Allerdings sind die Vocals doch deutlich anders und zugänglicher. Der Text ist inspiriert von Charlotte Brontë.
„Voices in my Head“ ist ein schön grooviges Gothic-Metal-Lied, das bestimmt auch auf dem metallischen Tanzflur Gefallen finden wird. Tolle Bridge-Vocal-Line! Gefällt mir. Der Chorus ist schön poppig und geht ins Ohr.
Akustisch wird es auch, z. B. bei „The Road is not taken“, einer Gitarrenballade, deren Lyrics auf einem Gedicht von Robert Frost basieren.
In dieser stilistischen Vielfalt geht es dann durch das ganze Album hindurch weiter. Immer mal wieder klingen harte Gitarren auf, was dem Album den nötigen Druck verschafft.
Erwähnenswert ist sicherlich noch die Zusammenarbeit mit Thomas Lindner von Schandmaul, der Vocals zu „Wenn die Engel fallen“ beisteuerte.
Mir fiel noch auf, dass in den Credits eine Referenz zu Blacks „Everything is coming up Roses“ gebracht wurde, das jedoch auf dem Album nicht erscheint. Eventuell ein Coversong, der kurz vor der VÖ doch nicht mit auf die Scheibe durfte/sollte? Schade, das hätte ich sehr gerne gehört. Ebenso der Hinweis darauf, dass es sich bei „Star of the County down“ um ein Traditional handelt, hat mich verwirrt, ich habe das Stück nicht bewusst auf dem Album wahrgenommen…
„Leverage“ ist unterm Strich ein ordentliches Gothic-/Folklore-Metal-Album, das bessere Melodien hervorbringt als sein Vorgänger „Paranoid Circus“. Vor allem die gute Produktion und das ansprechende Layout überzeugen.