...noticed my heart

...noticed my heart Hot

Tanja Trawny   23. Januar 2017  
...noticed my heart

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
16. Januar 2015
Format
  • CD
  • Download
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

Das zweite Album "Noticed My Heart" des deutsch-türkischen Bassisten Achim Seifert wurde 2016 mit dem Echo nominiert und das zu Recht!!!
Wie schon in seinem ersten Album "Plans to Wake up on the Beach", welches ich letztes Jahr hier vorgestellt habe, präsentiert Achim Seifert mit seiner Band Achim Seifert Projekt, bestehend aus Achim Seifert (bass;compistion;vocal), Kati Brien (saxophone; clarinet; vocal), Christoph Spangenberg (piano; keyboards; vocal) und Julian Külpmann (drums; vocals), erneut kompositorisches Ideenreichtum gepaart mit einer instrumentaltechnischen Finesse auf hohem Niveau.
Gleichzeitig integriert Achim Seifert seine Liebe zum Rock mit den Möglichkeiten und Perspektiven des Jazz und präsentiert dem Hörer ein gekonntes Zusammenspiel des Rhythmus sowie Sound, treibenden Rockbeats, Riffs und griffigen Melodien vom Rock mit dem Freigeist des Jazz und seinen komplexen Harmonien und mannigfaltigen Strukturen.

Auch wenn partiell mir selbst die elektrischen Einflüsse (Synthesizer und Rhodes) etwas to much waren, sind die Stücke in sich stimmig und offerieren dem Hörer ein facettenreiches, sich ständig weiterentwickelnden und ausbreitenden Klangteppich. Auf lyrische Klarinetten- und Saxophontöne folgen rockige Grooves. Seine Stücke wirken phasenweise lyrisch, melancholisch, wie ein kurz , rhythmisch, sich verändernd im Spiel, leicht orientalisch angehauchtes Trommeln bei dem Achim Seifert mit seinem Bass Akzente setzt ("...noticed my heart") oder Christoph Spangenberg am Klavier  mit Kati Brien am Saxophon zart miteinander harmonieren, Kati zu dem Spiel von Christoph Spangenberg Akzente setzt, bevor es wieder rhythmisch, elektrisch wird und das zunächst zarte Spiel des Saxophones sich ändert. Die Kombination der Musikinstrumente sowie ihr disharmonisches Zusammenspiel hat Achim Seifert interessant umgesetzt. Mal dominiert das Klavier, mal das Saxophone, weswegen mir vielleicht gerade auch dieses Stück („declination“) trotz der elektrischen Einflüsse gut gefiel. Gleiches gilt für das asymmetrische Spiel von Kati Brien in „Overdue“, welches sehr melodisch  klingt, schnelle Beats beinhaltet und interessante musikalische Nuancen aufweist, wobei der Charme des Stücks  durch das dynamische Spiel von Christoph Spangenberg hervorgehoben wird.
Doch auch Achim Seifert beweist sein technisch herausragendes Geschick in „The Rain, May Past“ und bietet dem Hörer in all seinen Stücken wie schon in seinem Album davor erneut "Musik für Kopf und Herz gleichermaßen".
 
Und auch, wenn ich nicht so der Synthesizer-Fan bin, möchte ich Euch selbst dieses Album gerne ans Herz legen. Denn wie immer ist Musik auch Geschmackssache. Und kompositionstechnisch präsentiert uns Achim Seifert ein gekonntes Zusammenspiel der Kräfte und Eigenheiten beider Genres (Rock und Jazz), welches ich persönlich trotz elektrischen Soundeinflüssen, hörenswert empfinde.
 
Am besten macht Euch Euer eigenes Bild und genießt die Mannigfaltigkeit von Achim Seifert und seiner Band Achim Seifert Projekt.

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