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Nico Steckelberg   22. August 2015  
More Essentials

Musik

Unter-Genre
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

„Sein Klavierspiel ist absolut unprätentiös, obwohl er eine stupende Technik hat. Seine Art, Akkorde zu legen, sein Anschlag, seine Phrasierung und Artikulation sind einzigartig.“ Das ist Daniel Schläppis Meinung über seinen Kollegen Marc Copland, wie er uns 2013 anlässlich seines zehnten Albums „Essentials“ in einem Interview mitteilte.

Nun sind zwei Jahre ins Land gegangen, und das Duo Schläppi / Copland kommen ein weiteres Mal und zu „More Essentials“ zusammen. Insgesamt 14 Tracks sind auf dem Album zu finden. Und das Zusammenspiel ist wieder einmal sehr gelungen. Neben vielen Eigenkompositionen (die meist den Titel „Essential #x“ tragen), hören wir auch Stücke anderer Komponisten. So geht das weniger als eine Minute kurze Schläppi-Solointro „Essential 9“ (welches anfangs orientalisch anmutet und sich zu einem beinahe bluesigen Charakter weiterentwickelt) nahtlos in ein „Blue in Green“-Cover von Miles Davis über, welches man sich auch durchaus in einer Hotellounge vorstellen könnte, so chillig ist es. Wesentlich beschwingter und mit mehr Groove fügt sich Coplands „LST“ an. Tolle Melodien, bewegte Dynamik und eine Rhythmik, die zum Mitgehen einlädt.

Ohne nun auf jedes weitere Stück eingehen zu wollen, ist – so unterschiedlich diese sind – das Zusammenspiel zwischen Daniel Schläppi und Marc Copland der rote Faden des Albums. Copland spielt im Wesentlichen sehr zugänglichen Jazz, während Schläppi mit seinem Bassspiel mit hohen Tönen und zackigen Anschlägen in die allgemeine, „smoothe“ Gefälligkeit hineinspielt und die Aufmerksamkeit des Hörers auf die nächste Ebene zieht: Hier ist mehrdimensionales musikalisches Denken gefragt. Und dann kommt in jedem der Stücke der Augenblick, da sich der Bass wieder unterordnet, tiefer spielt, den Rhythmus des Pianos annimmt. Dann geht der Plan auf und der Hörer ist vollends gefangen in dieser Musik.

Guter, abwechslungsreicher Jazz, der bei allem Anspruch beschwingt klingt und Spaß macht.

Im September kann man das Duo live auf deutschen und schweizerischen Bühnen sehen:
Sept 11, Wiesbaden/D
Sept 12, Glarus/CH
Sept 15, Bern/CH
Sept 16, Lausanne/CH
Sept 17, Basel/CH
Sept 18, Olten/CH
Sept 19, Leipzig/D
Sept 20, Reutlingen/D

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