viva la poesia Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Wenzel und Band stellen mit ‚viva la poesia‘ ein neues Album vor, das durchweg mit deutschsprachigen Texten aufwartet, nachdem die letzte Veröffentlichung spanischer Sprache war. Die elf Songs stellen eine Sammlung von Texten dar, die aus Beobachtungen der Welt ebenso erwachsen zu sein scheinen, wie aus dem eigenen Erleben. Musikalisch mit Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Piano, Bass bestückt, ergibt sich eine ganz eigene rhythmische Atmosphäre, die zuweilen Fernweh erzeugt. Die Stimme von Wenzel erinnert mich persönlich an Stephan Eicher, angenehm mit markantem rauem Unterton verleiht sie den Songs das gewisse Etwas.
Ein Album, das mit jedem Hören anders wirkt, da der Hörer seinen eigenen Fokus und seine eigene Stimmung verändert. Mal beschwingt, mal nachdenklich und auch kritisch bzw. anklagend, das Album hat viele Nuancen, die es gilt zu erkunden. Besonders gelungen erscheint der Gegensatz zwischen lockerer Melodie und Anklage bei ‚Tapfere Zahlen‘, bei dem der Hörer sich der Herausforderung gegenüber sieht nach der mitreißenden Musik tanzen zu wollen, was ihm bezüglich des Textes gleich wieder vergeht.