Tracy Chapman: Greatest Hits Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Sie hatte einen Auftritt auf Nelson Mandelas 70. Geburtstag. Man kann sich vorstellen, was diese Ehre für eine junge Künstlerin bedeutet. Damals, im Jahr 1988, war sie 24 Jahre alt. Seither hat sie immer weitergemacht mit ihrer Musik. Ihre Texte gehen tief, die Melodien und ihr Gitarrenspiel bringen den Drive, um die Botschaft zu übermitteln.
Tracy Chapman ist sozial engagiert wie wenige andere Künstler, darunter Amnesty Internationals „Human Rights Now“, die San Francisco AIDS Foundation oder das Tibetan Freedom Festival. Chapman interessiert sich für das Unrecht auf der ganzen Welt, unabhängig von ihren eigenen regionalen Wurzeln. Und sie tut etwas dagegen, aktiv. Allein das verschafft ihr einen Sympathie-Bonus. Den sie aber eigentlich gar nicht nötig hat.
Ihre Songs sind eingängig und holen den Hörer ab. Einen sehr guten Eindruck vermittelt die nun auf Elektra / Rhino / Warner erschienene Best-of-Platte „Greatest Hits“. Satte 18 Songs warten darauf, entdeckt zu werden. Natürlich gibt es darunter auch einige „alte Bekannte aus dem Radio“ wie zum Beispiel das beliebte „Fast Car“. Doch alle Songs haben eine klare Attitude, Lückenfüller kann man auch mit der Lupe nicht erkennen.
Vermutlich kommen Tracy Chapmans Songs noch eine Spur besser Live rüber als in ihren Studioversionen. Einen Eindruck davon erhält man im letzten Track. Hier covert Tracy Chapman Ben E. Kings „Stand by me“ im Rahmen von David Lettermans Late Show. Nur eine Gitarre und eine Frau. Reicht. Gänsehaut. Punkt.
Fazit: Tolle Greatest-Hits-Scheibe für alle, die handgemachte Musik mit Storys dahinter mögen.