Where the Wild Roses grow Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Ich bin ein Freund von Mark Beneckes Öffentlichkeitsarbeit. Der Kriminalbiologe und Experte für forensische Entomologie gilt als DER deutsche Vertreter, wenn es darum geht, CSI-Fragen seriös zu beantworten. Seine TV-Auftritte sind ebenso amüsant wie lehrreich, seine Sach-Hörbücher sprudeln geradezu vor schwarzem Humor. Wen wundert es also, dass Mark Benecke zusammen mit Sara Noxx ausgerechnet einen Song von Nick Caves „Murder Ballads“ covert? Tolle Idee von den beiden.
Die Umsetzung ist reine Geschmackssache. Elektronik ersetzt organische Streicher, Sara Noxx ersetzt Kylies Engelsgesang und Nick Caves tiefes Singorgan wird durch Beneckes Sprachgesang ersetzt, der ein wenig klingt wie Jigsaws Videobotschaften in der SAW-Reihe.
Neben dem Single-Edit enthält die CD drei weitere Versionen des Songs, die allesamt „tanzbar“ sind, und hier tut’s richtig weh. Denn der schöne ¾-Takt des Originals wird hier mit dem Brecheisen auf 4/4-Tanzbarkeit gepresst. Das geht leider gar nicht, und dafür gibt es Punktabzug.
Ein Plus ist hingegen das Making-Of-Video auf der CD, das mit über 7 Minuten einen kleinen Einblick in die Aufnahmesession erlaubt (mit und ohne Untertitel).
Fazit: Für eine Single dick vollgepackt, das ist prima! Dennoch: Die Basis-Version ist aus meiner Sicht die beste. Und bitte, bitte künftig nicht mehr den Ursprungstakt eines Liedes umbiegen!