Der Jesus-Deal Hot
Hörbuch
Rückentext
Wer hat das originale Jesus-Video gestohlen? Stephen Foxx war immer überzeugt, dass es Agenten des Vatikans gewesen sein müssen und dass der Überfall ein letzter Versuch war, damit ein unliebsames Dokument aus der Welt zu schaffen.Es ist schon fast zu spät, als er die Wahrheit erfährt: Tatsächlich steckt eine Gruppierung dahinter, von deren Existenz Stephen zwar weiß, von deren wahrer Macht er aber bis dahin nichts geahnt hat. Die Videokassette spielt eine wesentliche Rolle in einem alten Plan von unglaublichen Dimensionen – einem Plan, der nichts weniger zum Ziel hat als das Ende der Welt, wie wir sie kennen …
Hörspiegel-Meinung
Als Ende der 1990er-Jahre Andreas Eschbachs „Das Jesus-Video“ erschien, waren Leser und Kritiker gleichsam begeistert: Es war die Geschichte einer Ausgrabung in Israel, in deren Verlauf eine 2000 Jahre alte Videoaufnahme von Jesus Christus ans Licht kommt – aufgenommen mit einem noch nicht erfundenen Sony Camcorder-Modell. Der Roman braucht in seiner Vielfalt und Spannung auch heute noch den Vergleich mit Dan Browns Bestsellern nicht zu scheuen. Doch Andreas Eschbach setzt noch einen drauf. Mit „Der Jesus-Deal“ nimmt er die losen Enden des Vorgänger-Romans wieder auf und bringt sie in einen völlig neuen Kontext.
Ein religiöser US-Multimilliardär erfährt von dem nie an die Öffentlichkeit gelangten Jesus-Video und die damit verbundene Zeitreise-Theorie. Er weiß: Gott hat ihn auserkoren, eine Zeitmaschine erfinden zu lassen und eine Expedition in die Vergangenheit zu senden. Das klingt in der Zusammenfassung nach einer schlechten SciFi-Story. Doch wir sprechen hier von Andreas Eschbach, einem Autor, der alle Möglichkeiten und bekannten Theorien bis ins kleinste Detail durchdenkt und so manchen Aha-Effekt für seine Leser und Hörer bereithält.
„Der Jesus-Deal“ hat mehrere Levels. Die erste Hälfte des Buches geht relativ langsam voran, hält sehr viel Wissen bereit. Nicht so, dass es langweilig wäre, ganz im Gegenteil. Es ist höchst spannend, wie Eschbach wieder zurück in seine Geschichte findet. Aber es ist doch ein ganz anderes Genre als die rasante Mischung des „Jesus-Videos“. Erst im dritten Viertel des Buches wird es dann deutlich schneller, und es gibt in der Tat das eine oder andere Dan-Brown-Feeling (sorry, dass dieser Vergleich hier schon wieder kommt, aber er passt. Stichwort: Verhinderung eines Terroranschlags mit weltweiten Ausmaßen). Der letzte Part des Romans ist in Interviewform vorgetragen, ein Augenzeugenbericht.
Ich mag diesen klugen Aufbau sehr. Auch die letzten paar Seiten bzw. Minuten des Hörbuchs zaubern den Hörern noch ein weiteres Schmunzeln auf die Lippen, weil wirklich mal wieder alles zusammenpasst bei Andreas Eschbach. Ein wenig unbefriedigend ist das Ende vielleicht schon, weil es nicht das große überraschende Happy End gibt. Aber, auch das lernt man von Andreas Eschbach, die Vergangenheit lässt sich nun einmal nicht verändern. Irgendwas geht immer schief, wenn man das versucht.
Matthias Koeberlin liest – wie auch „Das Jesus-Video“ – die Hörbuchversion des „Jesus-Deals“. Großartig! Er spielte Anfang der 2000er-Jahre in der Pro 7-Verfilmung des ersten Romans die Figur des Stephen Foxx, der auch im „Deal“ wieder vorkommt (er ist hier zwar nicht die Hauptfigur, hat aber wesentlichen Einfluss auf das Ende der Geschichte). Koeberlin ist ein genialer Hörbuch-Interpret.
Zusammen mit „Der Jesus-Deal“ erscheint auch „Das Jesus-Video“ in einer neuen Hörbuch-Fassung, inszeniert mit Musik von Andy Matern. Empehlenswert auch für Nicht-SciFi-Fans.