Der Distelfink Hot
Hörbuch
Rückentext
Ein grandioser Roman über Liebe, Besessenheit, Verlust und das ÜberlebenEs passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr los lässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich zieht....
Hörspiegel-Meinung
Wenn jemand zehn Jahre braucht, um einen Roman zu schreiben, muss es etwas Besonderes sein. Wie der Distelfink, der in einem Museum hängt und die Menschen begeistert. Unter anderem auch Theo Decker, der auf den ersten Blick eine magische Anziehungskraft spürt. In dem Moment, in dem seine Mutter stirbt, beschließt er, es mitzunehmen. In einer Ausnahmesituation, zugegeben, vielleicht auch, um es zu retten, so wie es schon einmal überlebt hat. Doch von da an geht es bergab mit Theo, Lieblosigkeit, Alkohol und Drogen ersetzen die Liebe seiner Mutter. Er braucht viel Kraft, um mit dieser Situation klar zu kommen und einen guten Freund. Doch Vertrauen in andere ist etwas, das Theo verlernt hat, und so gerät er in eine gefährliche Situation, aus der nur ein Weg möglich scheint.
Dreiunddreißig Stunden sind für ein Hörbuch wirklich viel. Die Geschichte an sich ist eher bedrückend, doch der Schreibstil von Donna Tartt hat mir sehr gut gefallen und macht es zu einem hörenswerten Hörbuch. Ich muss allerdings sagen, dass das Lesen den Vorteil hat, dass man manche Sätze einfach noch einmal lesen und sich auf der Zunge zergehen lassen kann, was beim Hörbuch schwierig ist. Matthias Köberlin macht seine Sache gut, jedoch fand ich es irritierend, dass bei Theos russischem Freund der Akzent fehlte. Die Geschichte mit ihren vielschichtigen Figuren, die fast lebendig erscheinen und der Atmosphäre ziehen den Hörer hinein in die Welt von Theo und lassen hoffen, dass er nicht nur ein gutes Ende, sondern auch die Liebe findet....