Voyeur Hot

Nico Steckelberg   19. Dezember 2010  
Voyeur

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
6

Rückentext

Der angesehene Londoner Galerist Donald Ramsey ist fasziniert von Anna, seiner jungen Assistentin. Als er erfährt, dass sie einen Freund hat, wird seine Faszination zur Besessenheit. Er muss Anna von diesem Mann trennen, koste es, was es wolle.
Ein Gigolo wird auf Anna angesetzt – doch Donalds Intrige gerät auf entsetzliche Weise außer Kontrolle ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,0

Ein Galerist, seine Assistentin und eine geheime Leidenschaft. Donald Ramsey hält nicht viel von Sex. Doch seine engste Mitarbeiterin Anna lässt seinen Atem stocken. Eines Abends kehrt er in seine Galerie zurück und beobachtet heimlich, wie Anna sich umkleidet. Von diesem Moment an fährt seine Fantasie Achterbahn. Als er erfährt, dass Anna zusammen mit ihrem Lebensgefährten die USA ziehen möchte und somit auch ihren Job aufgeben wird, fasst er einen Plan. Er engagiert einen Dressman um Anna zu verführen und die Beziehung auseinander zu bringen. Als dieser Plan nicht aufgeht, muss eine Alternative gefunden werden. Eine weitaus effektivere Alternative.

Wie in allen Simon Beckett-Romanen fühlt man sich als Leser/Hörer zunehmend unangenehm, je stärker sich die Geschichte entwickelt und je tiefer sich der Protagonist in Konflikten verwirrt. Die Gefahr schwillt von Minute zu Minute unheilvoll an. Bei „Voyeur“ fehlt jedoch das große Ende. Beckett schafft es nicht, die Erwartungen des Lesers zu befriedigen. Der große Knall bleibt aus. Gerade das ist sicherlich die Kernaussage des Romans, dennoch erwartet der krimiverwöhnte Hörer da einfach mehr.

Becketts Stamminterpret Johannes Steck übernimmt auch die „autorisierte Lesefassung“ (also gekürzte Lesung) von „Voyeur“. Er hat eine angenehme Lesestimme, spricht die Charaktere allerdings ein wenig stereotyp. Die Frau ist „sanft“, der Protagonist ist „überlegt“ und der Handlanger „fies“. Da fehlt mir ein wenig die Tiefe. Aber wir meckern hier auf hohem Niveau.

„Voyeur“ ist auf Grund des unspektakulären, wenig überraschenden Endes eines der schwächsten Beckett-Bücher. Die eindeutigen, sexuellen Szenen können nicht annähernd so gut schocken wie die sonst eher ausgefeilten Handlungsstränge des Erfolgsautors.

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