Der stete Lauf der Stunden Hot
Hörbuch
Rückentext
In den Anfangstagen des Ersten Weltkriegs lernt der junge, reiche Ashley die schöne, geheimnisvolle Imogen kennen. Eine amour fou beginnt, aber er muss an die Front. Als Ashley 1924 an der ersten britischen Mount-Everest-Exkursion teilnimmt, verunglückt er tödlich. Sein Vermögen hinterlässt er Imogen, obwohl er sie seit sieben Jahren vergeblich sucht. Knapp achtzig Jahre später haben die Nachlassverwalter die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den rechtmäßigen Erben ausfindig zu machen. Neu aufgetauchte Briefe führen nach Kalifornien, zu Tristan, einem jungen Studenten, der ein Nachfahre Imogens sein könnte. Der macht sich auf die Suche, die auch eine Reise in die Vergangenheit seiner Familie ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem der Herzschlag immer stärker wird: von den Höhen des Himalaya über London, Paris, Berlin bis nach Schweden und Island.Hörspiegel-Meinung
„Der stete Lauf der Stunden“ ist der erste Roman von Justin Go. Der Hörer folgt abwechselnd zwei Erzählsträngen. Der eine beschreibt die Suche Tristans nach seiner vermutlichen Großmutter. Der andere Erzählstrang beschreibt die Geschichte von Ashley Walsingham und Imogen. Der Erzählstil ist teilweise sehr sachlich, was mir im Großen und Ganzen gefallen hat und zur Geschichte passt. Teilweise hätte ich mir jedoch etwas mehr Tempo, mehr Spannung und mehr Gefühl gewünscht.
Die Reise Tristans wirkte zwischenzeitlich sehr abstrus, bzw. es fehlten mir Hintergrundinformationen, um die Reise zu den einzelnen Schauplätzen verstehen zu können. Die Beschreibungen der Orte waren für mich nur bedingt überzeugend. Die Schauplätze des ersten Weltkriegs konnte ich mir gut vorstellen. Andere Schauplätze jedoch blieben eher verwaschen und unklar.
Insgesamt ist die Grundidee des Romans leider schon etwas ausgelutscht. Zudem schweifen die Erzählungen immer wieder unnötig weit ab. Die Erzählungen über den 1. Weltkrieg sind Justin Go zwar gut gelungen, jedoch waren Sie für das voranschreiten der eigentlichen Geschichte nicht in dieser Länge notwendig. Das Hörbuch wirkt dadurch etwas zu lang geraten und es geht Spannung verloren.
Insgesamt ist das Hörbuch 633 Minuten lang und wird von Matthias Keller gelesen. „Der stete Lauf der Stunden“ lässt mich zwiegespalten zurück. Es ist kein schlechter Roman, jedoch auch keine Glanzleistung.