Der Bestatter Hot

Marina Heib hat mit „Der Bestatter“ ein gelungenes Erstlingswerk abgeliefert. Im September 2006 erschien der Thriller bereits unter dem Titel „Weißes Licht“ im Piper Taschenbuchverlag. Im November 2011 ist der vierte Band der Serie mit dem Titel „Parasiten“ rund um Kommissar Christian Beyer in Buchform erschienen.

Innerhalb kürzester Zeit werden vier Tote Jungen aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass ein Pädophilenring dahintersteckt. Zusammen mit der Soko Hamburg macht sich Psychologin Anna Meybach auf die Suche nach dem Täter. Chefermittler Kommissar Christian Beyer ist ein Querulant und wächst dem Hörer mit seinen Ecken und Kanten schnell ins Herz. Er wird von diversen Ängsten geplagt und gibt sich als harter Kerl. Schnell stellt sich heraus, dass er einen weichen Kern hat.
Im Laufe der Ermittlungen wird sowohl auf die Auswirkungen auf die Opfer, als auch auf die Beweggründe der Täter eingegangen. Genauso werden die Gefühle des Ermittlungsteams während der Recherchen deutlich.

Alles wirkt sehr authentisch und überzeugend. Auch die Tatsache, dass der Täter nicht nur als blutrünstiges Monster dargestellt wird, ist sehr überzeugend. Auch die zwischenmenschlichen Interaktionen der einzelnen Personen werden feinfühlig beschrieben. Achim Barrenstein liest so gekonnt, dass der Hörer schnell das Gefühl hat sich mitten unter den Ermittlern zu befinden. Durch wechselnde Betonungen und Stimmlagen grenzt er die einzelnen Charaktere voneinander ab.

Es werden zwar grausame Details preisgegeben, jedoch ohne alles bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Den Hörer alleine durch Andeutungen aus der Fassung zu bringen ist eine große Kunst. Fesselnde Handlungsstränge geben den Blick in die tiefen der menschlichen Abgründe Preis. Die bedrückende Spannung lässt es dem Hörer kalt den Rücken hinunter laufen. Marina Heib kann mit Bestsellerautoren wie Karen Slaughter gut mithalten.