Für Uwe Hot

Nico Steckelberg   26. September 2009  
Für Uwe

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
4

Rückentext

Am liebsten verbringt der kränkliche Außenseiter Uwe Wöllner seine Tage und Nächte vor dem Computer und zwischendurch stärkt ihn Mamas Milchreis. Eine ganz normale Kindheit in Hannover-Garbsen, wäre Uwe nicht schon dreißig Jahre alt. Doch kurz vor seinem Geburtstag gerät sein Leben grausam aus den Fugen … Absurd, skurril und sehr witzig.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
6,8

Christian Ulmen ist ein Schauspieler und Komödiant mit vielen Facetten. Er kann „Herrn Lehmann“ ebenso gut wie „Dr. Psycho“. In seiner Show „Mein neuer Freund“ geht er nicht nur bis an die Grenzen des guten Geschmacks, sondern überschreitet sie regelmäßig großzügig. Das führt beim Zuschauer nur allzu oft zu einem Gefühl des Fremdschämens, was sicherlich nicht gegen Ulmens Spielkunst spricht. Eine seiner Kunstfiguren, die auch bei Ulmen.TV auftreten, ist Uwe Wöllner. Ein geistig eher simpel gestrickter PC-Freak über 30, der noch bei Papa und Mama wohnt.

Ulmens Hörbuch „Für Uwe“ beginnt mit dem Tod von Uwe Wöllners Mutter. Und man bemerkt schnell, dass der Fremdschäm-Faktor auch beim Hörbuch durchaus groß geschrieben wird. Pietätslos wird hier gleich in den ersten Minuten über den Tod der Mutter hergezogen. Der Rest ist eine Geschichte zwischen Großstadt-Komödie, Autismus-Parodie und Liebesgeschichte mit einer Prostituierten.

Ulmen schafft es nicht an die Referenzen des Comedy-Roman-Genres heranzureichen, allen voran Tommy Jaud. Aber er macht das nicht schlecht. Richtig zum laut Lachen ist das Hörbuch nur stellenweise. Zu extrem ist dann doch der Humor, zu aufdringlich und vordergründig provokant die Grenzüberschreitungen zwischen abgedrehtem Humor und schlechtem Geschmack. Überraschend hingegen ist das geistreiche Ende, das man so sicherlich nicht erwartet hätte.

Dass Christian Ulmen das Hörbuch mit seiner „Uwe“-Stimme interpretiert ist die ersten Minuten sehr nervtötend, danach gewöhnt man sich schnell daran und gewinnt den geistig minderbemittelten Zausel dann doch irgendwie lieb. Also den Uwe Wöllner jetzt…

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