Winterkind Hot
Rückentext
Niedersachsen, um 1880, im tiefen Winter.Eigentlich müsste Blanka von Rapp glücklich sein: Sie ist schön, ihre Haut ist weiß wie Schnee, ihre Haare sind schwarz wie Ebenholz. Und sie ist reich, ihrem Mann gehört die Glasfabrik, deren Turm das Dorf überragt. Trotzdem ist sie unglücklich. Wie ein Schatten liegt die Angst über allem, was sie tut, die Angst vor einer Toten.
Als die Geschäfte ihres Mannes schlechter laufen, wächst unter den Arbeitern in der Glashütte die Unzufriedenheit. Gerüchte über einem Aufstand häufen sich. Während Blankas Mann verreist, eskaliert die Situation. Blanka muss sich nicht nur der Gegenwart, sondern auch den Geheimnissen der Vergangenheit stellen. Denn der tiefe Schnee, der das Herrenhaus umschließt, lässt sie nicht entkommen.
"Winterkind" ist die Fortsetzung des Märchens "Schneewittchen". Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz ... Was geschieht mit Schneewittchen, nachdem sie ihren Prinzen geheiratet und selbst eine Tochter bekommen hat?
Hörspiegel-Meinung
„Winterkind“ ist eine Mischung aus Sozialstudie und Märchen und spielt zur Zeit der Industriellen Revolution. Die Kapitel sind in zwei Abschnitte unterteilt, von denen der erste jeweils in der Gegenwart spielt und der zweite aus der Vergangenheit Blankas erzählt. Der Leser erhält so nach und nach immer mehr Informationen, die zum Verständnis des gesamten Notwendig sind.
Der Erzähler fixiert sich hierbei jedoch nicht nur auf Blanka von Rapp, sondern gibt dem Hörer verschiedene Blickwinkel auf die Geschichte. Die von Lilach Mer geschaffene Atmosphäre wirkt düster, poetisch und märchenhaft. Die Charaktere klingen zeitgemäß und authentisch.
Die Ausdrucks- und Verhaltensweisen sind den jeweiligen gesellschaftlichen Ständen angepasst. Das Dienstmädchen Lieschen spricht beispielsweise eher Umganssprachlich und verschluckt beim Reden stets einige Silben, was sie sehr authentisch wirken lässt.
Das Cover ist schlicht gehalten, wirkt dabei jedoch elegant und märchenhaft. Es passt perfekt zur Geschichte und hätte kaum besser ausgewählt werden können.