F.A.Z. Audio-Dossier Hirnforschung 5 Hot
Hörbuch
Rückentext
Ein Erfolgsgeheimnis der Spezies Mensch war es stets, sich gut an die Umwelt anpassen zu können. Bestimmte vor tausend Jahren eine feindliche Natur die Lern- und Lebenswelten, so ist es heute eine vom Mensch selbst geschaffene Umwelt aus permanenten optischen und akustischen Reizen, die im ausdauernden Umgang mit digitalen Medien ihren Kulminationspunkt findet.Dass bestimmte Anwendungen wie Computerspiele und "soziale Netzwerke" regelrechte Süchte auslösen können und die Persönlichkeit des Anwenders verändern, ist bekannt. Die Autoren diese Hörbuchs gehen einen Schritt über diese Erkenntnis hinaus und untersuchen, ob nicht auch positive Manipulation des menschlichen Geistes mit digitalen Anwendungen zu erreichen sind, die tiefenpsychologisch wirksam sind. An die Stelle der gemeinsamen Flucht vor dem Mammut tritt das digitale virtuelle Gruppenerlebnis.
Hörspiegel-Meinung
Haben vor nicht allzu langer Zeit überschaubare Medienangebote die Lebens- und Lernstrukturen des Menschen beherrscht, so stehen heute jedem Internetnutzer ein schier unerschöpfliches Wissen und vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung zur Verfügung.
Hirnforscher beschäftigen sich mit den Auswirkungen dieser Informationsflut auf das menschliche Gehirn. Welche Folgen hat die Nutzung von Computerspielen, sozialen Netzwerken auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie reales Sozialverhalten? Bringt die Masse an Information tatsächlich ein vertieftes Wissen oder verlernen wir durch mediales Multitasking das Lernen? Leidet unsere sinnliche Wahrnehmung durch den permanenten Gebrauch des Bildschirm-Arbeitsplatzes?
Sieben Artikel zum Thema, die zwischen 2009 und 2012 in der FAZ erschienen, wurden für das Hörbuchformat aufbereitet und liefern so einen kritischen Einblicke in die Möglichkeiten und Risiken des „Denkens im digitalen Zeitalter“. Mit Fallbeispielen, Studien- und Forschungsergebnissen werden die einzelnen Themenbereiche anschaulich beleuchtet.
Dieses nachdenklich stimmende Plädoyer dafür, seine reale Identität nicht an eine Online-Existenz zu verlieren, hat mich persönlich dazu angeregt, den eigenen Umgang mit dem Medium Internet zu überdenken und die eine oder andere Information besser im eigenen Gehirn abzuspeichern, statt viel zu oft auf eine Suchmaschine zu vertrauen.
Für mich jedem Fall ein gelungenes und informatives Hörbuch, das mein Interesse weckt, auch die Teile 1 bis 4 der Reihe „Hirnforschung“ zu hören.
Die Aufmachung ist mit einem kleinen Klapp-Booklet und Kunststoff-Hülle klassisch gehalten. Das Booklet enthält Informationen zu den Artikeln und der Produktion sowie eine Abbildung des Gehirns mit Kennzeichnung der verschiedenen Areale.
Mit Olaf Pessler und Markus Kästle hat das Hörbuch zwei angenehme und professionelle Sprecher, beide sind schon längere Zeit für die Audiodossiers der FAZ im Einsatz.
Die Gesamtspieldauer der beiden CDs beträgt 2 Stunden und 12 Minuten.