Die Erdbeeren von Antons Mutter Hot
Hörbuch
Rückentext
Anton ist Arzt in Kreuzberg. Hilflos muss er zusehen, wie seine Mutter sich in einem verzweifelten Kampf gegen ihre Demenz aufreibt. Als sie in diesem Jahr zum ersten Mal vergisst, ihre geliebten Erdbeeren zu pflanzen, muss Anton erkennen, wie seine Mutter mit ihrem Gedächtnis immer mehr auch ihre Persönlichkeit verliert. Hoffnung auf eine lichte Zukunft findet Anton in seiner Beziehung mit Lydia. Katharina Hacker gelingt es das einfühlsame Porträt von Menschen, die zurückblicken müssen, um weitergehen zu können.Hörspiegel-Meinung
Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
In einem Digipack sind die 4 CDs mit 316 Minuten Spielzeit untergebracht. Das Digipack beinhaltet knappe Informationen zur Autorin, die auch den Roman liest. In ungekürzter Fassung trägt Katharina Hacker ihren eigenen Text vor. Leider wirkt der Vortrag partiell abgehackt, transportiert über weite Strecken wenig Emotion. Der Vortragsstil lässt Betonung und Pausen an den richtigen Stellen vermissen, wodurch das Hörbuch dem Hörer hinsichtlich des längeren Zuhörens einiges abverlangt. Schade, die Atmosphäre der Geschichte wird dadurch deutlich abgeschwächt.
Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten:
Demenz ist eine Problematik, die viele Menschen und viele Familien betrifft. Einen Roman über dieses Thema zu verfassen erscheint am Puls der Zeit. Die langsame Entwicklung der Krankheit seiner Mutter beeinflusst das Leben von Anton.
Ich war überrascht, wie Katharina Hacker Figuren und Szenen in ihrem Roman reiht, ohne die Charaktere wirklich näher zu beschreiben. Erdbeeren sind der bildliche wie wörtliche rote Faden, daran angelehnt bewegen sich Szenen, die skurril wirken, zum Beispiel ein Hund, der auftaucht und sanft zubeißt, sodass die Hose ein Loch hat, eine Verletzung jedoch ausbleibt. Der Hund verschwindet wieder und der Hörer/Leser fragt sich, was diese Szene bedeutet.
Eben solche Szenen und Figuren tauchen auf und lassen Tiefe vermissen.
Ein Roman, der gelesen vielleicht besser erfasst werden kann. Die von der Autorin selbst gelesene Fassung enttäuscht.
Note 4