Evolution Hot

Nico Steckelberg   01. Dezember 2019  
Evolution

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
29. November 2019
Format
CD
Anzahl Medien
2

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
7,0

Als Northern Lite 2004 mit ihrem Debüt-Album „Reach The Sun“ um die Ecke kamen, war das schon eine kleine Offenbarung für den ermüdeten Hörer. Eine so feine Mischung aus Rock, Techno und melodischer Atmosphäre hatte man bis dato suchen müssen. Das neue, 15 Jahre später erschienene Album „Evolution“ stellt nun also die Weiterentwicklung der Band dar. 

Schon der Opener „California“ lässt den geneigten Hörer nach den typischen verzerrten Gitarren suchen. Und überhaupt: Ist das hier Surfer-Clubmusik? Wo ist das Dark Wave-Feeling hin? Was hat Robin Schulz denn bitte hier zu suchen? Nein, nun im übertragenen Sinne, er mischt nicht wirklich mit bei Northern Lite. Aber es fühlt sich fast so an.

„Evolution“ fordert als zunächst einmal viel Toleranz von seinem Hörer. Wenn man diese jedoch aufbringt, wird man belohnt. Denn Songs wie „Green Apples“ oder „Some Time Soon“ sind sehr ansprechend produziert und tatsächlich viel deeper als sie auf den ersten Ton klingen. Reduziert, ein bisschen 8-Bit, ein bisschen Minimalismus, dann wieder volle Kanone Atmosphäre. Manchmal fühlt man sich an Depeche Mode, manchmal an die späten Silke Bischoff erinnert.

Man muss einfach schauen, welche Songs einem gefallen. Bei mir ist es Schwarz/Weiß. Entweder ich mag sie, oder nicht. Das ist natürlich für ein ganzes Musikalbum eher suboptimal und empfiehlt sich für eine persönliche Streaming-Playlist.

Die CD-Fassung des Albums beinhaltet allerdings noch die „Piano Sessions“, die einen schönen Kontrast zur überbordenden Elektronik der Haupt-CD bilden und teilweise etwas an die akustischen Konzerte von Janus oder Deine Lakaien erinnern.

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