Insel Hot
Sören Wolf
31. Dezember 2016
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
23. Dezember 2016
Format
- CD
- Download
Anzahl Medien
1
Bandwebsite
Hörspiegel-Meinung
Sören Wolf
Gesamtwertung
9,0
Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass mich im Musikjahr 2016 noch einmal eine Platte packen würde, nach all der Fülle an nichtssagenden insbesondere deutschsprachigen Alben. Doch das Dortmunder Folk-Pop Trio Sir Plain überzeugt mit seiner ersten offiziellen EP und nimmt unvermindert Kurs in die Seele eines jeden Musikliebhabers, der mehr als nur abgedroschene Phrasen serviert bekommen mag.
Die EP hat eine Spielzeit von etwa 23 Minuten und ist mit drei deutschsprachigen Titeln und zwei englischsprachigen Songs versehen. "Krissee" läutet die EP ein, und natürlich geht es in diesem topaktuellen Titel, um all das, was die Welt an Krisen in Atem gehalten hat. Jedoch fangen Sir Plain bei der Problemlösung zunächst bei sich selbst an, anstatt anderen die Schuld zuzuweisen. "Krissee in der Welt, Krisse in der Seele. S.O.S, irgendwas stimmt hier nicht mehr". So gesehen ist das eine echte Besonderheit, die das Trio von den vielen anderen Gruppen abhebt, die genau in die entgegengesetzt Richtung unterwegs sind. Die Instrumentierung des Trios wird neben Gitarre, Bass und Djembe beim zweiten Titel "Diesen einen Tag" auch mit Banjo und Saxofon angereichert. Dieser Song ist für mich das Highlight auf "Insel". Besonders ist natürlich auch der Gesang von Albert Palowski der mit einem Akzent singt, der Peter Maffay alle Ehre macht. Ja und in der Tat, akzentfreier Gesang würde überhaupt nicht zu der Gruppe passen, die mit Ecken und Kanten ihre Weisheiten herausgrooven und unvermittelt den Weg in die Herzen der Menschen finden.
"Ich tue alles für dich" ein Liebessong, ist in der Mitte der Songliste an idealer Stelle platziert worden. "Immer da wo du mich suchst, ich bin da, für dich da. Mantraartig werden die Zeilen wiederholt und tänzeln sich in den Gehörgang hinein. Ja, und worum geht es bei der Liebe auch immer? Um das nicht aufgeben, das festhalten, Geborgenheit geben und Trost spenden, sein innerstes nach aussen kehren. Diese zarte Pflanze der Liebe züchten Sir Plain unaufhörlich während der gesamten Spielzeit. Die letzten beiden Titel "All you can eat" und "Behind bars" sind die englischsprachigen Titel, die "Insel" abschliessen und es ist insbesondere bei erstgenannten Titel nicht von der Hand zu weisen, dass die Jungs dazu geboren sind live aufzutreten. Das Straßenmusikerflair weht durch alle Kammern der Produktion. So kann man sich bildlich vorstellen, wie die Gruppe in einer abgerockten verrauchten Kneipe irgendwo im Ruhrgebiet ihre Songs in die Stratosphäre entlässt.
"Behind bars" lässt dann das Album ganz gemächlich und balladesk ausklingen. Wie ein Wiegenlied, dass einem Kind vorgetragen wird. Jawohl, so kann man doch das Jahr 2016 ausklingen lassen, ganz demütig und völlig bei sich. Das Album gibt es nicht im freien Handel, kann aber über die Bandcamp Seite der Band heruntergeladen werden, oder als CD bestellt werden per E-Mail an die Gruppe. https://sirplain.bandcamp.com/
Die EP hat eine Spielzeit von etwa 23 Minuten und ist mit drei deutschsprachigen Titeln und zwei englischsprachigen Songs versehen. "Krissee" läutet die EP ein, und natürlich geht es in diesem topaktuellen Titel, um all das, was die Welt an Krisen in Atem gehalten hat. Jedoch fangen Sir Plain bei der Problemlösung zunächst bei sich selbst an, anstatt anderen die Schuld zuzuweisen. "Krissee in der Welt, Krisse in der Seele. S.O.S, irgendwas stimmt hier nicht mehr". So gesehen ist das eine echte Besonderheit, die das Trio von den vielen anderen Gruppen abhebt, die genau in die entgegengesetzt Richtung unterwegs sind. Die Instrumentierung des Trios wird neben Gitarre, Bass und Djembe beim zweiten Titel "Diesen einen Tag" auch mit Banjo und Saxofon angereichert. Dieser Song ist für mich das Highlight auf "Insel". Besonders ist natürlich auch der Gesang von Albert Palowski der mit einem Akzent singt, der Peter Maffay alle Ehre macht. Ja und in der Tat, akzentfreier Gesang würde überhaupt nicht zu der Gruppe passen, die mit Ecken und Kanten ihre Weisheiten herausgrooven und unvermittelt den Weg in die Herzen der Menschen finden.
"Ich tue alles für dich" ein Liebessong, ist in der Mitte der Songliste an idealer Stelle platziert worden. "Immer da wo du mich suchst, ich bin da, für dich da. Mantraartig werden die Zeilen wiederholt und tänzeln sich in den Gehörgang hinein. Ja, und worum geht es bei der Liebe auch immer? Um das nicht aufgeben, das festhalten, Geborgenheit geben und Trost spenden, sein innerstes nach aussen kehren. Diese zarte Pflanze der Liebe züchten Sir Plain unaufhörlich während der gesamten Spielzeit. Die letzten beiden Titel "All you can eat" und "Behind bars" sind die englischsprachigen Titel, die "Insel" abschliessen und es ist insbesondere bei erstgenannten Titel nicht von der Hand zu weisen, dass die Jungs dazu geboren sind live aufzutreten. Das Straßenmusikerflair weht durch alle Kammern der Produktion. So kann man sich bildlich vorstellen, wie die Gruppe in einer abgerockten verrauchten Kneipe irgendwo im Ruhrgebiet ihre Songs in die Stratosphäre entlässt.
"Behind bars" lässt dann das Album ganz gemächlich und balladesk ausklingen. Wie ein Wiegenlied, dass einem Kind vorgetragen wird. Jawohl, so kann man doch das Jahr 2016 ausklingen lassen, ganz demütig und völlig bei sich. Das Album gibt es nicht im freien Handel, kann aber über die Bandcamp Seite der Band heruntergeladen werden, oder als CD bestellt werden per E-Mail an die Gruppe. https://sirplain.bandcamp.com/