Dark Masterpiece

Dark Masterpiece Hot

Alina Jensch   01. Juni 2016  
Dark Masterpiece

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
15. April 2016
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

Zunächst vergraben in den Tiefen meines Schreibtisch-Chaos trat dieses Album doch recht unerwartet wieder zu Tage – wie passend, schließlich meldet sich die Band nach 6 Jahren Stille auch recht unverhofft wieder zurück. INACTIVE MESSIAH sind also wieder active, wobei erwähnt werden muss, dass sie die letzten Jahre gar nicht geschlafen sondern an ihrem neuen Album gefeilt haben. Zufrieden mit ihrer harten Arbeit überfallen uns die Griechen nun mit ihrer dunklen Botschaft und präsentieren ihr „Dark Masterpiece“.

Bei dem Albumtitel geht man unweigerlich etwas skeptisch an die Sache heran, doch die neun enthaltenen Stücke machen dem Namen alle Ehre! Schon das erste Stück „Lord of Avaris“ schwallt bedrohlich aus den Boxen und reißt alles mit sich in die Finsternis.
Sofort fällt der sehr düstere und druckvolle Sound auf, der das gesamte Album begleitet und für die richtige Portion Wumms sorgt. Ebenfalls gemeinsam sind allen Stücken die dunklen Gitarrenriffs, die das typische Dark Metal Klima zaubern und der Schwerpunkt auf dem Atmosphärischem. Für letzteres sorgt unter anderem das FILMharmonic Orchestra of Prague, das mit seinen Einlagen dramatische und äußerst düstere Einlagen schafft („Lord of Avaris“, „24 Carat Blood“, „Apocalypse“, „Army of Darkness“).
Anderswo sorgen elektronische Momente für ein gelungenes Industrial Flair (z.B. „Dark Masterpiece“, „24 Carat Blood“) – INACTIVE MESSIAH bedienen sich auf diesem Album verschiedener Stilrichtungen von Akustik über Black Metal bis Rock. Hin und wieder fühlt man sich musikalisch an andere Bands erinnert, etwa an AMORPHIS, PARADISE LOST, MOONSPELL oder sogar SENTENCED und diese Vergleiche muss das Album wirklich nicht scheuen.

An der Gesangsfront stehen die vollen Growls von Sänger Christos Ven dessen Worte man trotz der Gesangsart noch recht gut verstehen kann und der immer wieder mal eingestreute clean Gesang des Gitarristen Thanos Jan. Und genau hier findet sich für mich die Schwachstelle des Albums:
Während der clean Gesang bei „Farewell Tonight“, einem coolen Stück mit Goth Rock Anstrich, richtig gut kommt, wirkt er als Zweitstimme in „Blood Needs Blood“ und „Whore of Babylon“ seltsam unmotiviert und fast schon grotesk. Sehr schade, denn besonders „Whore of Babylon“ ist ein unheimlich guter Song und die Growls auf der Scheibe sind durchweg hörenswert. 
Das einzig andere Manko ist das stellenweise verunglückte Englisch sowohl in der Aussprache als auch den Texten aber das soll dem Hörgenuss mal nicht im Wege stehen. 

„Dark Masterpiece“ ist wahrlich ein dunkles Meisterwerk – energisch, atmosphärisch, melodiös mit einem guten Drive und bemerkenswert finster! Unbedingt reinhören!

Anspieltipps: „Lord of Avaris“, „Whore of Babylon“, „Farewell Tonight“

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