Latin Quarter: Bare Bones Hot
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Hörspiegel-Meinung
Wo gibt es heutzutage überhaupt noch Bands, die eine politische Meinung kundtun? In der Tat, man muss schon wieder einmal zurück in die 1980er Jahre gehen, um dort fündig zu werden. Die britische Band Latin Quarter existierte von 1983 bis 1998, formierte sich im Jahr 2011 wieder neu. Steve Skaith, Sänger und Gitarrist der Gruppe, kam auf die Idee die alten Songs von Latin Quarter wie damals komponiert nur auf Akustikgitarre und mit Keyboardbegleitung und Gesang aufzunehmen. Kein Aufwasch, wie der Beipackzettel der Plattenfirma beteuert.
Die große Frage dabei ist, ob die Band damit neue Hörer hinzugewinnen kann? Wahrscheinlich kaum. Es dürfte eher für Kenner der Band von Interesse sein die alten Songs mit reduzierter Instrumentierung vorgetragen zu bekommen. Die Lieder haben jedenfalls trotz ihrer politischen Aussagen die Wucht einer Feder, die sanft den Arm streichelt. Sehr melodieselig und gefällig wirkt das Album über die gesamte Spielzeit hinweg, der Anschlag der Gitarre wischt stets im gleichen Tempo über die Saiten hinweg, Skaiths Stimme säuselt daher.
So tröpfelt die Platte wie ein verregneter Sonntagnachmittag vor sich hin. Gut, dass irgendwann auch mal wieder die Sonne scheint.