For Aeons Past Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Nachdem Sänger Christian Älvestam bei Scar Symmetry ausgestiegen ist, ruhte meine Hoffnung auf Solution.45, bei denen er ebenfalls das Mikrofon beschallt. Nun hätte ich wirklich nicht erwartet^, dass Solution.45 wirklich fast ein Scar Symmetry-Klon werden wird. Dabei liegt das nicht nur an der unverwechselbaren Stimme von Älvestam. Rhythmik, Tempi und die Riffs an sich klingen doch wirklich sehr vertraut. Für mich ist das aber trotzdem nichts wirklich Negatives, denn es ist so, als ob man ein neues Scar Symmetry-Album hört. Man findet immer wieder tolle Gesangsmelodien, die eingängig aber nie zu schwülstig klingen.
Christian Älvestam ist ein Außnahmesänger, und daher stimmte es mich besonders traurig auf "For Aeons Past" seinen Gesang extrem "auto-tuned" zu hören. Man hört, wie versucht wurde einen genialen Sänger noch perfekter zu machen. Dabei ist das Ergebnis so perfekt, dass es an manchen Stellen schon künstlich und roboterhaft klingt. Dazu gesellen sich auch die anderen Instrumente leicht "überproduziert". Die Energie, die im Studio in Perfektion gesteckt wurde, hätten die Schweden vielleicht in das Songwriting stecken sollen, auch wenn die Songs sind keinesfalls schlecht sind! Aber an "Holographic Universe" (das letzte Scar Symmetry Album mit Älvestam als Sänger) reichen nur wenige Stellen des Albums heran.
Zu den besseren Songs zählen für mich das balladeske "Lethean Tears" und der 16-minütige Abschlusstrack "Clandestinity Now" in dem alle Register gezogen werden, die die Band zu bieten hat.
Bleibt zu hoffen dass Solution.45 sich auf dem nächsten Album etwas aus dem Schatten des großen Bruders lösen werden und mehr eigene Identität entwickeln. Trotzdem ein gelungenes Album!