Maid In England Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Das ist ja mal eine interessante Geschichte, die sich um dieses Album rankt.
Sally Barker war Mitte der 80er musikalisch bereits recht erfolgreich unterwegs, unter anderem als Tour-Support von Robert Plant und Bob Dylan. Doch die aufstrebende Karriere wurde durch Schicksalsschläge schnell beendet.
Im Jahr 2013 dann meldeten ihre Söhne die mittlerweile 53-Jährige Mutter bei „The Voice“ in England an. Dort kam sie in das Team von „Tom Jones“ und belegte den 2. Platz.
Noch interessanter ist, dass Sally den Plattenvertrag mit Universal ausschlug, da dieser ausschließlich Coversongs ohne Mitspracherecht verlangte. Jetzt hat sie trotzdem eine Platte veröffentlicht, und zwar eine genau nach ihrem Geschmack. Ganz am Ende des Albums gibt es dann aber doch zwei Coversongs, doch dazu später mehr.
„Maid In England“ bewegt sich stilistisch zwischen Folk, Pop und Country und ist in erster Linie gitarrenbasiert. Dabei finde ich, dass besonders die Stücke, die eher aus der Folk-Ecke kommen, besonders gut funktionieren. Sally Barkers Stimme, und auch die Albumstilistik erinnern mich persönlich etwas an Roseanne Cash. Auch Fans von Loreena McKennit könnten an manchen Stücken wie „Comrades in Arms“ und „Ballad of Mary Rose“ bestimmt gefallen finden. Als ihre Vorbilder bezeichtet die Sängerin Joni Mitchell, Joan Armatrading und Rickie Lee Jones.
Sallys Stimme ist sehr „echt“ und bringt einen dazu ganz genau hinzuhören. Die Coversongs „Dear Darlin“ und „To Love Somebody“, die in der „The Voice“-Staffel gesungen wurden, fügen sich perfekt in den Albumstil ein, und man könnte meinen dass sie auch selbst komponiert sind.
Wer in dieser schnellen Welt mal wieder etwas Pures und Geerdetes hören mag, ist mit „Maid In England“ gut bedient.