In Schwarz Hot
Hörspiegel-Meinung
Na klar, das geht schon ein bisschen ab. Up-Tempo-Beats und groovende Gitarren. Da möchte das Joko- und Klaas-Stammpublikum in der kleinen Alternativ-Rock-Disko nebenan zu pogen. Dazu kommen passend bildhafte Sprechgesänge, die aus dem Leben normaler junger Leute sprechen und hier und da mir viel Ironie und Humor gespickt sind.
Schon der erste Song „Unsere Fans“ („… sind jetzt Mainstream…“) zeigt die Selbsteinschätzung. Kraftklub wähnt sich – wohl nicht ganz verkehrt – an der Schwelle zwischen Newcomerphänomen und Am-Markt-langfristig-Überleber. Ob „In Schwarz“ Mainstream ist, weiß ich nicht. Meiner Oma würde es nicht gefallen. Aber ihr gefällt auch Helene Fischer nicht. Ist das jetzt ein Zeichen für oder gegen Mainstream? Egal.
Mich nervt die Musik auf Dauer. Zu powervoll, zu „auf die Fresse“, zu viel Spaßgesellschaft auf die harte Tour. Zwischendurch hingegen mengt ein einzelner Kraftklub-Song bestimmt jede schnöde Party irgendwo ein bisschen auf.
Was mir richtig gut gefällt, ist der mitgeschnittene Freak-Dialog vorm Probenraum (Track 8), der jedem Musiker so oder so ähnlich bekannt vorkommen dürfte.