Fools and Orphans Hot

"Spiel's noch einmal, Jo!" Wisconsin, mitten im Herzen von Amerika; am Starkweather Creek lebt Jo Gabriel. In dieser Abgeschiedenheit schreibt sie ihre Lieder, lässt sich inspirieren und sinnt über ihr Leben. Und es sind stets die dunklen Seiten der Stimmungen, die mystisch taumelnden Momente, die Jo Gabriels Rückzug in die Abgescheidenheit beeinflussen.

Mit ihrem neuen Album "Fools and Orphans" kehrt die Songwriterin musikalisch zu uns zurück. Dabei hat das Piano die tragende Instrumentenrolle. Unterstützt wird sie dabei von Linda Mackley an den Percussions (die sehr bedächtig eingesetzt werden), Matt Turner mit seinem schönen Cello-Spiel, Mark Urness am Bass. Stephanie Rearick spielt Trompete und Wendy Schneider die Gitarre.

Sehr ruhig und bedächtig startet das Album mit "Of Love and Ether", einer Ballade, die gleich die musikalische Richtung des Albums vorgibt. Freunde von Tori Amos und Kate Bush werden begeistert sein. Jo Gabriel setzt ihre Stimme außergewöhnlich ein, und das ist auch der Grund, warum das Album nicht unbedingt jedem Hörer universell gefallen dürfte, denn die Gesangsart ist sehr anspruchsvoll und künstlerisch, so dass es ab und zu auch Jodel-ähnliche Stimmwandlungen oder leicht "quietschige", enorm hohe Töne gibt. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber wenn man damit umgehen kann, dann wird einem das gesamte Album gut gefallen. Einzig die etwas einseitige Instrumentierung lässt den Hörer sich stellenweise ein wenig mehr Abwechslung wünschen.

Schlicht und akustisch instrumentiert, mit sehr tollen Piano-Arrangements und -Kompositionen, die die Dynamik des Instruments voll zur Geltung bringen. Ein anspruchsvolles Album, das musikalisch überzeugen kann. Über Jos Stimmeinsatz soll sich jeder Hörer sein eigenes Urteil bilden.