Abgrund / Stronghold of the Desecrator - Split

Abgrund / Stronghold of the Desecrator - Split Hot

Ecke Buck   08. Januar 2013  
Abgrund / Stronghold of the Desecrator - Split

Musik

Interpret/Band
Format
Vinyl
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

Die Krach-Veteranen von DEPRESSION sind bereits seit 1989 (!) in der Death Metal- und Grindcore-Szene aktiv und hauen dem treuen Gefolge hier ihre 24. Veröffentlichung im auch 24. Bestandsjahr um die mittlerweile wohl komplett tauben Ohren. Damit gehören DEPRESSION als eine der altgedientesten deutschen Death/Grind-Kombos in eine Reihe mit Urgesteinen wie BLOOD, DEAD, GUT oder MUCUPURULENT, die ihrem Stil bis heute 100% treu geblieben sind, sich aber trotzdem immer wieder steigern konnten und können.
Und frisch wie eh und je gehen sie auch auf ihrer Seite "Abgrund" dieser schicken Split-7"Vinyl EP zu Werke. Waren die letzten Releases, wie das Split-Album mit PAGANIZER (2008) oder das letzte volle Album "Dekade(nz)" aus 2010 noch in eindeutig eher Death Metal-lastigeren Gefilden, so gehen sie bei den 3 neuen Songs hörbar mehr zurück zu ihren Grindcore-Wurzeln, allerdings immer mit der nötigen Struktur und dem tanzbaren Groove versehen, was das Trio eigentlich auch immer ausmacht. Zuerst erwartet den Hörer ein kurzes und spannungsladendes Intro bevor mit dem ersten Song „Crimson Harvest“ das grindige und depressive Feuerwerk beginnt. Das anschließende mega-intensive "Grotesquely Distorted" kommt hier direkt auf den Punkt ohne überflüssige Geschnörkel. „Spread the Lies“ ist wieder eine typische groovy Death/Grind-Nummer bevor dann DEATHs „Torn to Pieces“ meisterlich gecovert wird. Einfach exzellent wie die Mannen um Mastermind Kai Sattelkau den Song mit ihren tiefst gestimmten Gitarren und tiefst tönenden Growls verzieren. Einzelne Gitarrenparts wurden hier durch Gastmusiker Skaldir (HEL) passend und gekonnt eingespielt. Hier erkennt man dann auch wieder den eigentlich hervorstechenden Death Metal-Einfluss der Band. Das schöne Cover-Artwork im "Alte Schule"-Stil wurde in schwarz-weiß vom finnischen Künstler Eero Reiniaho gezeichnet und wirkt hier im 7“-EP-Format absolut sehenswert.
Die deutschen ERODED gehen dann auf ihrer dritten Split-7“EP auch sehr geradlinig zu Werke, sind aber mehr dem reinen old-school Death Metal zugetan. Der Titeltrack „Stronghold of the Desecrator“ erweist sich hier als absoluter Kracher mit Hymnencharakter zum Mitgrölen. Der Song ist eine typische Death Metal-Nummer und könnte auch auf jedem alten Kultalbum aus DEM Death Metal Jahr 1990 stehen. ERODED haben hier schon seit ihrem ersten Demo-Tape „Beneath the Cross“ (2005) ihren eigenen derb-dreckigen Sound kreiert und verzichten auf den typischen, allzu oft schlecht kopierten matschigen Schweden-Gitarrensound, was erfrischend auf eine gewisse Eigenständigkeit hindeutet. Der zweite Song „Dobermann“ spricht dann absolut für sich: Aggressiv, brutal, intensiv und wütend! Auch hier ziert ein gemaltes Gemälde die Cover-Rückseite und ich bin sehr gespannt, wann denn mal das erste volle Album von ERODED kommt.
Ich kann nur jedem old-school Freak raten, der auf geradlinigen Death Metal mit leichtem Hang zum Grindcore steht, sich dieses Underground-Juwel anzuschaffen! Dazu noch limitiert auf nur 500 handnummerierte Exemplare, wobei die ersten 100 Teile auf blutrotem Vinyl kommen!

© 2002 - 2024 Der Hörspiegel - Lesen, was hörenswert ist. --- IMPRESSUM --- DATENSCHUTZ