Twelve Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Chopstick & Johnjon sind zwei Künstler, deren Bekanntschaft man durch veröffentlichte Remixes oder einzelne Tracks bereits gemacht haben könnte. Jedoch nur könnte. Um daraus ein "muss" zu machen, wurde nun nach langer Reife in 2014 endlich das erste Album mit dem Titel "Twelve" herausgebracht. Schon eine Weile habe ich immer wieder in dieses Werk hineingehört. Nicht sicher, nicht polarisierend, und doch irgendwie anziehend. Was ist das nun eigentlich genau?
Was ich bestimmt sagen kann, ist, dass es ein Vocal-Album ist. Die allgegenwärtige Stimme von Sänger Chris James hüllt fast jeden der zwölf Tracks in einen klanggewordenen Umhang. Aber was gibt es außer den intensiven Gesangsphrasen noch zu entdecken auf dem Album? Chopstick & Johnjon haben bewusst Abstand genommen von überproduzierten Effekten und einer Orientierung am Mainstream des House und Electro. Die Tracks kommen ausgesprochen instrumental und unverfälscht daher, trotzdem wohlwollend untermalt mit ausgereiften elektronischen Klängen. Beispielhaft dafür ist der Titel "Pining Moon".
Das gesamte Album ist unüberhörbar gezeichnet vom tragenden Gesang. Es handelt sich eher um ein vertontes Experimentieren als um ein marktorientiertes Produzieren. Kein Mainstream, aber genau deshalb auch definitiv nicht jedermanns Sache.