Meister der komischen Kunst Seyfried Hot
Buch-Tipp
Rückentext
Gerhard Seyfried (geb. 1948) studierte Malerei und Grafik an der Akademie für das Graphische Gewerbe in München, dann musste er gehen, weil er einen Streik gegen die Notstandsgesetze organisiert hatte.Danach arbeitete er als freier Grafiker und Karikaturist und wurde mit seinen Zeichnungen für DAS BLATT, der ersten Stadtzeitung der Republik, zur Comic-Ikone der alternativen Szene. Seine Plakate gehörten zur Grundausstattung jeder Wohngemeinschaft.
1976 zog Seyfried nach Berlin, da war er längst Kult in der links-alternativen Szene, deren Eigenarten er wie niemand sonst karikierte. Sein gleichermaßen intellektueller wie aggressiv-liebevoller Humor wurde anderen Zeichnern zum Vorbild, und seine Arbeiten fanden weltweit Aufnahme in Publikationen und Ausstellungen.
Hörspiegel-Meinung
Auf 112 Seiten präsentiert der Verlag Antje Kunstmann in der Reihe Meister der komischen Kunst einen Querschnitt von Gerhard Seyfrieds Schaffen. Dabei sind sowohl zeichnerische Einzelkarikaturen zu finden, wie aufeinander aufbauende Themenreihen und nicht zuletzt auch Seyfrieds literarische Seite.
Die mit einem Vorwort von Ziska Riemann eingeleitete Werkschau zeigt das Können des Künstlers in vielen Facetten, von fotorealistischer Darstellung bis hin zur einfachen Strichzeichnung. Immer mit zu finden ist die genaue Beobachtungsgabe des Gerhard Seyfried, der sich in vielen gezeigten Karikaturen selbst den Spiegel vorhält. Darüber hinaus finden sich gesellschaftskritische Aspekte in unterschiedlichster Ausprägung, ob als Zukunftsvision von Berlin aus dem Jahr 1980 oder dem mehrseitigen hier eingebundenen Comicband ‚Beauty Rules!‘.
Eine gelungene humorvolle Zusammenstellung, die viele Entdeckungen bereit hält. So auch den Text ‚Radikalreform der deutschen Sprache‘, in dem Seyfried seinen Wortwitz auf die Spitze treibt.
Abgeschlossen wird das Buch durch eine Zusammenstellung der Vita des Künstlers, sowie all seiner Veröffentlichungen.