Coriolanus - Original Motion Picture Soundtrack Hot

Einen „dunklen, dramatischen, modernen und atonalen Score“ habe Ilan Eshkeri für Ralph Fiennes Regiedebüt „Coriolanus“ geschrieben, so besagt es die Pressemappe. Und in der Tat, die vier Adjektive treffen zu.

Dunkel ist es auf jeden Fall. Die Stimmungen sind bedrückend und düster.
Dramatisch ist es auch, denn durch viele Verzögerungen und dann wiederum unnachgiebige, scheppernde Hauruck-Effekte wird einem angst und bang zumute.
Modern, nun ja – Eshkeri geht ganz klar andere Wege als andere, insofern könnte „neu“ das Wort „modern“ besser ersetzen. Denn modern im Sinne von „in Mode sein“, nein das ist dieser Score keinesfalls. Er ist quer, sperrig, vollkommen dem Mainstream abgewandt.
Und atonal, ja, das ist der Soundtrack von vorn bis hinten.

Wir hören Schläge, Wummern, Scheppern von Metall, Klacken usw. Das alles untermalt durch lange Töne und ab und an Akkorde, die dem Getöse eine gewisse Stimmung geben.

Auf zwei CDs kämpft man sich somit durch dieses Gewitter. Es ist eine reine Qual, wenn man die Bilder dazu nicht sehen kann. Das Doppelalbum wird auf der zweiten CD dramaturgisch untermalt durch Dialogszenen des Films, was einen theaterhaften Charme verleiht.

Als Doppelalbum für den heimischen Musikanlagen-Genuss – nein, das funktioniert für mich überhaupt nicht. Es macht mich rappelig, geradezu aggressiv. Ich bin mir jedoch sicher, dass dieser Score hervorragend mit dem Film harmoniert. Die Töne passen zu den Szenenbildern des Booklets. Hier jedoch wird das Album musikalisch bewertet, und alleinstehend funktioniert Eshkeris Score nicht.