L'Heure et la Trajectoire Hot
Musik
- CD
- Download
Hörspiegel-Meinung
Varsovie sind 2005 aus zwei Mitgliedern der französischen Band Forbidden Site hervorgegangen. 2010 veröffentlichten sie ihr Debut 'État Civil' und legen nun ein neues Album nach.
Hatte man es bei Forbidden Site noch mit einer Art Black Metal mit französischen Texten zu tun, bieten Varsovie tollen Post-Punk irgendwo zwischen Bauhaus und Joy Division. Sehr auffällig ist, dass auf dem neuen Album wesentlich mehr mit Dissonanzen im Gitarrenspiel gearbeitet wird und der Bass etwas mehr in den Vordergrund geschoben wurde. Sehr ungewöhnlich ist hier der Gesang - in einer Art Sprechgesang werden französische Texte vorgetragen und das gibt dem ganzen einen ziemlich speziellen Touch. Der Song 'Lydia Litvak' bietet schon beinahe eine Art Refrain zum Mitsingen und erinnert ein wenig an Interpol, wobei auch hier wieder das Wechselspiel aus Harmonie und Dissonanz den Reiz ausmacht.
Insgesamt bieten Varsovie hier einen tollen Nachfolger zum Debut und klingen hier noch spezieller und bissiger, eine Band, die es meiner Meinung nach durchaus mit Beastmilk oder Interpol aufnehmen kann.