Holyhell Hot

Nach der tollen Aufmachung der CD ganz in schwarz war ich schon etwas gespannt, was sich wohl musikalisch hinter "HolyHell" verbirgt. Der Chefredakteur händigte mir die CD nämlich mit den Worten "Klingt so'n bißchen wie Nightwish meets Dream Theater" aus. Wollen wir der Sache mal auf den Grund gehen.

Symphonic Metal? Ja
Weibliche Lead vocals? Ja
Gitarrengefrikel? Ja
Klingt wie Nightwish? Nein
Klingt wie Dream Theater? Nein

Obwohl die Zutaten für eine Mixtur der beiden erwähnten Bands vorhanden sind, muss ich HolyHell zugestehen eine gewisse Eigenständigkeit zu besitzen und vielleicht mehr Einflüsse im traditionellen Metal zu haben.
Sängerin Maria Breon hat eine klassische Gesangsausbildung, singt hier aber eher rockig mit einer wirklich starken Frontstimme.Joe Stump an der Gitarre (Spitzname übrigens "The Shred Lord") setzt Akzente mit wirklich virtuosen Gitarrensoli, ohne dass es dabei aber nach Tonleiter-Fingerübungen klingt.
Hinter der Schiessbude sitzt Ex-Manowar-Drummer Rhino, und an den Reglern saß Manowar-Bassist Joey DeMaio.
So, jetzt hätten wir die Formalitäten geklärt. Jetzt zu den Songs.

Gleich der Opener "Wings of Light" zeigt, was einen erwartet und überzeugt mit tollen Riffs und Melodien auf ganzer Linie. "Ecplise" erinnert mich etwas an Manowar-Songs, und kommt ein wenig schleppender daher als die meisten anderen Songs. Auch eine richtig pompöse Ballade haben HolyHell mit "The Fall" an Bord. Eine gewisse Ähnlichkeit zu "Evanesence"- Balladen kann man nicht leugnen, aber das macht nichts, weil ein wirklich guter, gefühlvoller Song dabei herausgekommen ist.

Das Album spielt über 70 Minuten, hält sein Qualitätslevel und bringt immer wieder Abwechslung mit bombastischen, balladesken und sogar doomigen Parts. Das einzige, das mich etwas stört, ist, dass Marias Stimme in tieferen Lagen etwas seltsam klingt. Aber insgesamt ein tolles Debut-Album!

Anpieltipp: "Prophecy"