Anna, die Schule und der liebe Gott Hot
Hörbuch
Rückentext
Richard David Prechts Beitrag zur BildungsdebatteUnsere Kinder, die heute eingeschult werden, gehen im Jahr 2070 in Rente. Doch wir überfrachten sie mit Wissensstoff, den sie für ihr Leben kaum brauchen werden. Statt ihnen dabei zu helfen, Neugier, Kreativität, Originalität, Orientierung und Teamgeist für eine immer komplexere Welt zu erwerben, dressieren wir sie zu langweiligen Anpassern. Demgegenüber stehen die Erkenntnisse der modernen Entwicklungspsychologie, der Lerntheorie und der Hirnforschung, die an unseren Schulen bis heute kaum berücksichtigt werden. Denn nur was mit Neugier gelernt wird, wird unseren Kindern wichtig und bedeutsam. Und nur was ihnen bedeutsam ist, weckt ihre Kreativität und spornt die Leistungsbereitschaft an.
Hörspiegel-Meinung
Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
Richard David Precht liest sein aktuelles Werk in ungekürzter Form selbst. Dabei werden Teilüberschriften von einer weiblichen Stimme als Kontrast gesprochen. Diese Sprecherin ist nicht angegeben. Die auf 8 CDs untergebrachte Lesung bietet neuneinhalb Stunden Spielzeit, die Precht stimmlich gut zu füllen weiß.
Die Trackliste zu den jeweiligen CDs findet der Hörer unter den CDs im Digipack abgedruckt. Ein Booklet mit weiteren Angaben zu z.B. zitierten Wissenschaftlern findet sich nicht.
Resümee/Abschlussbewertung:
Richard David Precht ist in den letzten Jahren in den Medien sehr präsent und setzt sich regelmäßig mit der Bildungsthematik auseinander. In seinem neuesten Werk widmet er sich der Bildungsproblematik in Schulen und setzt dabei auf einen massiven Rundumschlag geschichtlicher Sachverhalte, Bildungspolitischer Entscheidungen und Ausblicken auf die Zukunft.
Beginnend mit einer Einordnung des Buches hinsichtlich seiner Zielgruppe begibt sich Precht auf eine zum Teil recht breit aber dadurch auch oberflächlich angelegte Reise in die Bildungslandschaft in Deutschland. Dabei setzt Precht bei Humboldt an, um von dessen Überlegungen bis zu PISA und G8 vorzudringen. Anschließend beleuchtet Precht den Beruf des Lehrers, setzt sich mit Schule allgemein und mit besonderen Schulformen auseinander, um dann Alternative Formen vorzustellen.
Insgesamt erweisen sich Prechts Ausführungen als durchweg kritisch, nachvollziehbar und gut verständlich geschrieben, was der Ausrichtung auf ein breitgefächertes Publikum entgegen kommt. Allerdings sind viele der ausgeführten Informationen nicht neu und zum Teil recht oberflächlich dargestellt, bedingt durch die Masse der aufgegriffenen Themen. Dadurch wird das Hörbuch zu einem informativen Einsteigerwerk, das vielfältige Ansätze zu Diskussionen bietet, allerdings neue Ansätze vermissen lässt. Als Hörer würde ich mir ein Booklet mit weiterführenden Literaturempfehlungen oder Links wünschen, die eine gezielte Vertiefung zu einzelnen Wissensaspekten ermöglichen.