Prawda Hot
Ecke Buck
16. Oktober 2018
Hörbuch
Untertitel
Eine Amerikanische Reise
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Verlag
Erscheinungsjahr
Format
MP3-CD
Anzahl Medien
2
Internetlink
Rückentext
„Wir sind hier doch nicht in Amerika!“
Von Boston nach San Francisco bis Los Angeles und zurück nach New York: Die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe erkundet ein phantastisch unbekanntes Amerika. Zehntausend so komische wie hochpoetische Meilen – eine literarische Weltentdeckung.
Hörspiegel-Meinung
Ecke Buck
Story/Inhalt
6,0
Atmosphäre
5,0
Sprecher
5,0
Aufmachung
7,0
Gesamtwertung
5,8
Die Autorin Felicitas Hoppe liest ihren Reiseroman selbst und das ungekürzt. Auf zwei MP3-CDs sind die Kapitel wie folgt aufgeteilt:
CD 1:
- Vorspann
- Nordosten
- Mitte
CD 2:
- Twister
- Russian America
- Der begnadigte Truthahn
Ein Digipack, das zusätzliche Informationen in Form einer Danksagung und einer Einordnung des vorliegenden Romans nebst näherer Inhaltsinformationen nachzulesen sind, beinhaltet die beiden CDs. Hinzu kommen noch zwei gezeichnete Routen, die die Reiseroute von Ilja Ilf & Jewgeni Petrov (1935-1936) der von Felicitas Hoppe im Jahr 2015 gegenüberstellt.
Felicitas Hoppe reist auf den Spuren von Ilf und Petrow, zwei Russen, die 1935 & 1936 im Auftrag der PRAWDA Amerika bereisten, um eine Reportage dazu zu schreiben.
Auch Felicitas Hoppe reist durch Amerika, verfolgt dabei aber nicht hundertprozentig der Route, die 80 Jahre zuvor verfolgt wurde. Klar, kaum möglich, da einige Unterkünfte der damaligen Reisenden nicht mehr zu buchen sind, andere Anlaufpunkte sich in der vergangenen Zeit verändert haben.
In langatmigen Satzkonstruktionen erzählt Hoppe, immer wieder abschweifend und zuweilen in die ein oder andere Richtung verspringend, von den Erlebnissen, Begegnungen, Besichtigungen und mehr.
Viele verschiedene Stationen stehen auf dem Reiseplan. Und all jene Stationen werden zu einem literarischen Text verquickt, der von Hoppe dem Hörer nur so um die Ohren gehauen wird. Ist dies wirkliche ein Reisebericht?
Die Vortragsweise der Autorin erweist sich als anstrengend, fällt die Betonung doch, entgegen der Erwartung eines vorgetragenen Reiseberichtes, so aus, dass der Hörer den Eindruck bekommt, dass hier jemand liest, der mit viel Abstand und ohne die emotionale Nähe einer selbst erlebten Reise vorträgt.
40 Tage soll die Reise dauern, für die Hoppe Mitreisende sucht. Los geht die Reise, als sich Mitreisende gefunden haben. Die poetisch umschriebenen Ereignisse, werden immer wieder durch die Floskel ‚Schreiben Sie dies in ihre Notizbücher…‘ verknüpft, reihen Sachinformationen, Stationen und auch Rückblicke auf die Reisenden vor 80 Jahren aneinander.
Wie der Reiseverlauf sich entwickelt mag jeder Hörer selbst entdecken.
Sprachlich herausfordernd, wenngleich auch grundsätzlich interessant, wurde für mich dieses Hörbuch ein Kampf mit dem Vortrag der Autorin, der das Erlebnis des Hoppe begleitenden Reisequartetts (AnnAdams, Jerry, Forma und Becky) auf dem Weg den zwei Russen hinterher, langatmig wirken lässt.
Einige der geschilderten Erlebnisse muten unterschwellig humorvoll an, verlieren aber diese Konnotation durch den Vortrag der Autorin. Hier muss man sich fragen, warum Felicitas Hoppe ihr eigenes Buch so emotionslos darbietet, wodurch das in sich schon langatmige und irgendwie strukturlose Werk zusätzlich an Atmosphäre verliert.