Der Fall / Der Fremde / Die Pest Hot
Hörbuch
Rückentext
Der Fall:In einer atemberaubenden Beichte bekennt der Pariser Staranwalt Jean-Baptiste Clamence seine Sünden und hält der Welt den Spiegel vor. Scharfsinnig, witzig und rigoros büßt Clamence in seiner Selbstbezichtigung – und richtet gleichzeitig über die ganze Menschheit.
Der Fremde:
In einer Sprache voll kristallener Härte und Klarheit wird die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der unter der Sonne Algiers bar aller Bindung ohne Liebe und Teilnahme gleichgültig dahinlebt, bis ihn ein lächerlicher Zufall zum Mörder macht.
Die Pest:
»Am Morgen des 16. April trat der Arzt Bernard Rieux aus seiner Wohnung und stolperte mitten auf dem Flur über eine tote Ratte.«
Die Pest ist ausgebrochen. Leidenschaftlich, aber mit wachsender Verzweiflung, tun Rieux und einige andere alles, um zu helfen.
Hörspiegel-Meinung
Es gibt Autoren, deren Werke sie selbst überleben. Der Literaturnobelpreisträger Albert Camus gehört dazu. Wer weiß, wie viele großartige Geschichten er noch zu Papier gebracht hätte. Leider verstarb er im Jahr 1960 als Beifahrer bei einem Autounfall.
Der Verlag steinbach sprechende bücher wiederveröffentlicht nun drei seiner großen Romane als Hörbuch, gelesen von Ulrich Matthes. Alle drei Audioproduktionen erschienen bereits von knapp 10 Jahren im Patmos-Verlag. Gut, dass steinbach sich die Rechte gesichert hat, denn Camus‘ Romane – und nicht minder Ulrich Matthes fabelhafte Interpretation – verdienen es, Gehör zu finden.
Egal ob es der tiefenpsychologische Monolog eines Staranwalts in „Der Fall“ ist, in dessen Verlauf dieser sich als Mörder herausstellt, die detailgetreue Analyse einer ausbrechenden Epidemie („Die Pest“) und dem damit einhergehenden veränderten Sozialverhalten der bedrohten Personen oder die Geschichte des eigentlich eher ruhigen und unauffälligen Protagonisten, der zufällig zum Mörder wird und die immer tiefere Einblicke in das Denkgerüst hinter der Fassade erlaubt.
Ich möchte diese drei Hörbücher allen empfehlen, die Wert auf tiefgehende Charakterstudien legen sowie auf Erzählungen, die ihre Protagonisten in nahezu ausweglose Situationen bringen. Camus war schon ein ganz Großer, und Ulrich Matthes‘ Lesung veredelt das geschriebene Wort obendrein. Schade nur, dass die Aufmachung so stark in Richtung „pop-art“ geht, was dem Inhalt in keiner Weise gerecht wird.
