Angst Hot
Hörbuch
Rückentext
Für die Öffentlichkeit ist er ein Unbekannter, aber in den geheimen inneren Zirkeln der Superreichen ist Alex Hoffmann eine lebende Legende – ein visionärer Wissenschaftler, der eine Software entwickelt hat, die an den Börsen der Welt Milliardengewinne erzielt. Nun hat es jemand auf ihn abgesehen, und es beginnt für ihn eine albtraumhafte Zeit aus Angst und Schrecken. Kann er die Geister, die er rief, wieder loswerden? Oder stürzt er unaufhaltbar in den Abgrund – und mit ihm die Finanzmärkte der Welt?Zusammen mit seinem Partner, einem Investmentbanker, hat der geniale Alex Hoffmann eine revolutionäre Form des algorithmischen Aktienhandels entwickelt. Künstliche Intelligenz und das Sammeln von Angstparametern im globalen Internet werden zu einer hochgeheimen Software verknüpft, die mit geradezu unheimlicher Präzision die Bewegungen der Finanzmärkte voraussagen kann. Sein Hedgefonds mit Sitz in Genf macht Milliarden.
Eines Nachts überwindet ein unheimlicher Einbrecher die ausgeklügelten Sicherheitsanlagen seines Domizils am Genfer See und reißt ihn und seine Frau aus dem Schlaf. Damit beginnt ein Albtraum voller Paranoia und Gewalt, in dessen Verlauf Hoffmann mit wachsender Verzweiflung versucht, demjenigen auf die Spur zu kommen, der sein Leben zerstören will. Seine Nachforschungen konfrontieren ihn mit den elementarsten Fragen nach dem Wesen des Menschen. Am Ende jenes Tages werden die Finanzmärkte in Aufruhr und Hoffmanns Welt – unsere Welt – für immer eine andere sein.
Hörspiegel-Meinung
Der US-amerikanische Fonds-Manager Alex Hoffmann hat sich in der Schweiz seine Existenz aufgebaut. Nachdem er seine Forschungstätigkeit im Themengebiet „Künstliche Intelligenz“ aufgegeben hat, sorgt der von ihm erfundene Algorithmus zum automatisierten Tätigen von Finanztransaktionen nunmehr für mehrere Millionen Gewinn. Der von ihm und seinem Partner ins Leben gerufene Finanzdienstleister ist ein wirtschaftliches Schwergewicht geworden. Der Trick: Sein Algorithmus durchforscht das Börsengeschehen, die Weltnachrichten und alle anderen ihm zur Verfügung stehenden Quellen nach der einzigen Emotion, die alle Menschen gleich handeln lässt: Angst. Und aus der Vernetzung der Erkenntnisse zieht der Algorithmus seine gewinnträchtigen Transaktionsmaßnahmen.
Doch was nützt alles Geld der Welt, wenn man seinem eigenen Verstand nicht mehr trauen kann? Als Hoffmann eines Morgens überfallen wird und der Täter offenbar die Kombination seiner Alarmanlage kannte, ist Hoffmann beunruhigt. Als dann noch ohne sein Wissen unklare Banktransaktionen von seinem Konto getätigt werden, die ihn in Erklärungsnöte bringen, zweifelt er an seinem Verstand. Eine Untersuchung seines Kopfes führt zu einer ungeklärten Diagnose. Wird Hoffmann verrückt? Eine gefährliche Spirale beginnt – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem der neue Algorithmus droht, die neuen Einlagen am Markt zu verbrennen. Oder doch nicht? Menschen sterben, und Hoffmann ist jedes Mal direkt oder indirekt beteiligt.
Robert Harris zeichnet mit „Angst“ einen spannenden Thriller, der einmal fernab von allen Serienkillerthemen angesiedelt ist. Ja, es stimmt, wer kein Interesse an finanzwirtschaftlichen Themen hat, wird vielleicht eher schwer Zugang finden. Dennoch kann man den Plot gut nachverfolgen, selbst wenn man nicht täglich die Börsennews auf N.24 schaut. Der Clou des Romans schimmert zwar relativ früh durch (der Hörer hat früh eine Vermutung, die sich am Ende bewahrheiten soll), aber hier ist der Weg das Ziel. Die Situationen, in die der Protagonist gerät, sind oft ausweglos und dadurch enorm spannend.
Gelesen wird das Hörbuch von Schauspieler Hannes Jaenicke. Unangenehm aufgefallen ist mir, dass er die englischen Eigenennamen so dermaßen „native American“-artig ausspricht, dass sie wie Fremdkörper im deutschen Text wirken. So wird Alexander Hoffmann jedes Mal zu „Äläksändr Hahfmin“. Und obwohl es vermutlich die authentischste Weise ist, den Namen amerikanisch auszusprechen, es wirkt in diesem Hörbuch nicht angenehm. Darüber hinaus gefällt mir die Lesung gut.
„Angst“ ist ein guter Thriller, der einfach mal anders ist. Robert Harris verbindet Wirtschaftskrimi mit Science Fiction und Schock-Elementen à la John Katzenbach oder James Siegel. „Wall Street“ meets „2001 – Odyssee im Weltraum“ meets Psychothriller. Ansprechend gemacht.