Karl May auf der Bühne III

Karl May auf der Bühne III Hot

Michael Brinkschulte   03. Oktober 2023  
Karl May auf der Bühne III

Buch-Tipp

Anzahl Seiten
400
Erscheinungsjahr

Rückentext

Der dritte Band von "Karl May auf der Bühne" widmet sich Karl-May-Inszenierungen zu DDR-Zeiten in Rathen, Jonsdorf und an den Greifensteinen sowie auf weiteren Bühnen im Osten Deutschlands - wie im Harzer Bergtheater Thale mit Stargast Gojko Mitic als Winnetou oder in Bischofswerda, wo seit 1993 mit großem Erfolg Kinder und Jugendliche Karl Mays Abenteuergeschichten unter freiem Himmel aufführen.
 
Das Open-Air-Erlebnis stand auch im Mittelpunkt der österreichischen Karl-May-Festspiele, die ab Anfang der 1980er-Jahre an mehreren Orten gegründet wurden, unter anderem nach Elsper oder Segeberger Vorbild.
 
Doch Mays zeitlose Helden sollten unabhängig vom Wetter ihr Publikum erreichen - in großen Hallen als Spektakel, beispielsweise in der Wiener Stadthalle, der Dortmunder Westfalenhalle oder der Berliner Deutschlandhalle, aber auch in Theaterhäusern.
 
Manch ein Produzent träumte davon, mit dem Apachenhäuptling auf Tournee zu gehen - Träume, die die Macher immer wieder vor Herausforderungen stellten.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
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Aufmachung 
 
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Gesamtwertung 
 
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Weiter geht es mit "Karl May auf der Bühne Band III" mit 400 - im Großformat 21,0 cm x 29,7 cm - prall gefüllten Seiten voller Informationen. Der Untertitel der im Buch abgedruckt ist lautet "Karl Mays Traumwelten unter freiem Himmel in der DDR, in Ostdeutschland sowie Österreich, als Hallenspektakel von Berlin über Dortmund bis Wien und an weiteren Theatern im deutschsprachigen Raum". Und so geht es dann nach einem Vorwort los, in dem u.a. ganz aktuell dem Tod des langjährigen Chefs der Karl-May-Festspiele Elspe, Jochen Bludau und dessen Schaffen als Schauspieler und Regisseur gedacht wird. Es folgen umfangreiche Danksagungen, nach denen es inhaltlich mit "Winnetou auf Reisen" weiter geht. Die Vorgeschichte zu Tourneen werden hier in Wort und Bild dargestellt. Vertragsunterlagen, Reiserouten mit Materialaufstellungen und viele weitere Originaldokumente werden eingebunden, wenn es darum geht die Rahmenbedingungen der Planungen und Umsetzungen zu belegen und abzurunden. Hinzu kommen Abbildungen von Plakaten zu Tourneen, Berichterstattung in Zeitschriften sowie Auszüge aus den für die Bühnenstory zugrunde liegenden Skripten. 
 
Der Blick wird auf die Tourneen 1977 und 1978 sowie Gastspielreisen im Jahr 1980 gelegt. Die einzelnen Spielorte werden dabei immer kurz aufgegriffen, Besonderheiten herausgestellt. Auch die folgenden Jahre, mit einer Pleite einer Tournee, die abgebrochen werden musste, bleibt nicht unerwähnt und zeigt, dass die Umsetzung nicht immer funktionierte. Die Weiteren Versuche Karl May auf die Bühne zu bringen ging, wie das Buch ausgiebig darstellt musikalisch, in einer Zirkusmanege und weiteren Spielorten einher. Konflikte, Erfolge sowie die Umsetzung von "Kleiner Häuptling Winnetou" als Bühnen-Tournee-Stück, stellen die nächsten Punkte dar, die das Buch bereit hält.
 
Mit dem Kapitel "Shatterhands Wiedergeburt" geht es dann an die im Rückentext zuerst benannten Inszenierungen in der DDR. Ausführlich werden Hintergründe, erste Inszenierungen in Wort und Bild dargelegt. Die Felsenbühne in Rathen findet dabei eine besonders umfangreiche Betrachtung, inklusive des Besuchs von Pierre Brice im Jahr 1988. Viele Weitere Spielorte von Jonsdorf über Dresden, Berlin, Bischofswerda, Radebeul bis nach Waren/Müritz finden sich im Kapitel beschrieben. Dabei werden auch nicht umgesetzte aber zuvor angekündigte Aufführungen aufgegriffen.
 
Den nächsten Teil des Buches ab Seite 233 bildet die internationale Blickrichtung, konkret Richtung Österreich. Zunächst allgemein betrachtet, folgt im Verlauf die chronologische Bearbeitung der Spielorte ab 1982 in Grottendorf bis ins Jahr 2021 in Linz. Dazwischen liegen viele weitere Spielorte wie Wien, Salzburg, Kufstein oder Graz, um nur einige zu benennen. Immer gestützt durch Fotos, Plakate und weitere Unterlagen zu den Spielstätten bzw. Stücken. Auch Comedy-Programme zu Mays Figuren und Texten werden hier aufgegriffen.
 
Abschließend schaut das Autorenteam noch einmal auf die Inszenierung von "Karl May in der Halle" anhand dreier Spielorte in Berlin, Wien und in Elspe. Einmal mehr wird detailliert auf die Inszenierungen Kooperationen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede geachtet.
 
Der dritte Band von "Karl May auf der Bühne" stellt einen gelungenen und umfangreichen Rückblick dar, der durch das Vorwort den aktuellen Entwicklungen ebenfalls Rechnung trägt. 

Der Hinweis am Ende des Buches auf den vierten Band, dessen Fokus sich mit internationalen Umsetzungen befasst, baut Spannung auf und schürt die Erwartungshaltung. 

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