Die Hysteresis-Schleife

Die Hysteresis-Schleife Hot

Michael Brinkschulte   29. April 2015  
Die Hysteresis-Schleife

Rückentext

Im Institut für Chronometrie beantragt der Historiker Kurotschin, mit Hilfe der Hysteresis-Schleife in die Vergangenheit reisen zu dürfen. Im Gegensatz zu „normalen“ Zeitmaschinen gestattet die Hysteresis-Schleife dem Zeitreisenden, in der Vergangenheit zu agieren, ohne gleich die ganze Menschheitsgeschichte zu verändern. Mit seiner Reise will Kurotschkin die These seiner Dissertation untermauern, dass der historische Jesus Christus nie gelebt hat. Der Historiker erreicht das Jahr 30. Die Menschen halten Kurotschkin und seine Gerätschaften für ein Wunder und erklären ihn zum Messias. Schließlich verhaftet ihn Pilatus als Aufwiegler gegen Rom und verurteilt ihn zum Tod am Kreuz.

Der russische SF-Autor Ilja Warschawski gilt trotz seiner nur fünf veröffentlichten Bände mit Erzählungen als höchst einflussreich. Die Hysteresis-Schleife variiert die Jesus-Geschichte in ungewöhnlicher Art und Weise. Unter der Regie von Andreas Weber-Schäfer entstand aus der literarischen Vorlage ein bis zum spektakulären Finale spannendes Hörspiel.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,2

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?

Auf mehrere Tracks aufgeteilt, liegt das 1976 vom SWR2 produzierte Hörspiel auf einer CD vor. Die Spielzeit beträgt rund eine Stunde. Eine Vielzahl von bekannten Sprechern kommen hier zum Einsatz. In der Rolle des Kurotschkin beweist Joachim Ansorge sein Können. Als Judas ist Gottfried John zu hören, Jakobus wird von Bodo Primus gesprochen. Und auch in den Nebenrollen ohne konkrete Rollennamen sind bekannte Stimmen zu finden, so unter anderem William ‚Bill‘ Mockridge, der als Kabarettist und Lindenstraßendarsteller bekannt ist.
Eine Gesamtaufstellung der insgesamt 20 Sprecher findet sich auf der Rückseite der Coverkarte.
Das Cover selbst passt gut zur Mischung aus Bibelthema und Science Fiction.


Resümee/Abschlussbewertung:

Als ungemein intensives Hörspiel mit einer überraschenden Abschlusswende erweist sich die vorliegende Radioproduktion aus dem Jahr 1976, bei dem die christliche Lehre aufgegriffen wird. Nach dem Lesen des Rückentextes kam mir schnell der Vergleich mit dem von Andreas Eschbach geschriebenen Roman ‚Das Jesus-Video‘, der thematisch ähnlich angelegt ist. Doch der deutlich früher geschriebene Stoff aus der Feder von Ilja Warschawski bietet doch noch deutlich andere Aspekte.
Spannend und dynamisch inszeniert nimmt dieses Hörspiel den Hörer mit auf eine Zeitreise der besonderen Art, die die Menschen im Jahr 30 aufgrund der Sprache Kurotschkins immer wieder stutzen lässt, was den Hörer zusätzlich unterhält.

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