Hörspiegel-Meinung (ste):
Wenn Tradition und Kommunismus auf Kriminalismus
und Wahrheitsliebe trifft... der Shanghaier Kommissar Chen ist jung und
erfolgreich und spielt nach den Regeln der Partei. Das verschafft ihm ein
gutes Ansehen bei den chinesischen Funktionären und einen angenehmen
Lebensstandard. Als er den Mord an einer Modellarbeiterin zu untersuchen
hat, gerät Chen tief in einen Sumpf aus Lügen, Korruption, Angst
und Macht. Der Sohn eines wichtigen Mannes ist sein einziger Verdächtiger.
Und nun muss Chen sich entscheiden, welchem Drang er folgen möchte:
Seiner Karriere oder den steinigen Weg der Wahrheit.
Andreas Fröhlich brilliert in der Rolle des Kommissar Chen. Zunächst fällt es zwar schwer, sich daran zu gewöhnen, dass bekannte deutsche Stimmen nunmehr chinesische Charaktere darstellen. Aber hat man diese Eingewöhnungsphase hinter sich, dann kann man sich vollends in dieses hochexotische und -politische Krimivergnügen fallen lassen. Auch die anderen Sprecher können ausschließlich lobend erwähnt werden. Peter Fricke als Erzähler trägt viel zur dichten und authentischen Atmosphäre bei. Hans Peter Hallwachs' kalte und unbarmherzige Art zu Sprechen passt sehr gut zu seiner Rolle und auch Antje von der Ahe weiß zu überzeugen. Bis in die kleinste Nebenrolle hinein sind die Sprecher gut ausgewählt.
Die Hörspielproduktion des Deutschlandradios
unter der Regie von Sven Stricker lebt (neben hervorragenden Sprechern)
von guten Schnitten und Szenen sowie einem authentischen Soundtrack mit
Musik von Jan-Peter Pflug. Außergewöhnlich, spannend und interessant.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |