Jules Verne
"In 80 Tagen um die Welt"

© 2005 Hörverlag / mdr
Rückentext:
Der chaotische Erfinder Phileas Fogg lässt sich auf eine verrückte Wette ein: Er will die Erde in 80 Tagen umrunden. Ein wahnwitziges Unternehmen in Zeiten ohne Auto und Flugzeug. Zum Glück hat der schusselige Forscher seinen Diener Passepartout. Der hat zwar Dreck am Stecken, aber mindestens genauso gute Ideen wie sein Herr... Ob die beiden wieder rechtzeitig in London eintreffen, wird hier nicht verraten. Wohl aber, dass während dieses zweistündigen Hörspiels herzlich gelacht wird und einige Stars unvergessliche Auftritte haben.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Ganz oft wurde sie schon verfilmt, die Geschichte „Reise um die Erde in 80 Tagen“ des Visionärs Jules Verne. Es gab einen Fernseh-Mehrteiler mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle, eine Zeichentrickserie, jüngst eine Kinofassung mit Jackie Chan. Auch Vertonungen gab es viele. Doch der Reiz der Geschichte und der exotischen Schauplätze dürfte es sein, der Hörspielproduzenten immer wieder dazu veranlasst ein neues Projekt zu starten. In Zusammenarbeit mit dem mdr haben sich Helmut Peschina (Hörspielbearbeitung) und Stefan Dutt (Regie) daran gemacht, Vernes Geschichte auf 2 CDs klangvoll unterzubringen.

Wichtig hierbei sind natürlich die Sprecher: Axel Milberg als Phileas Fogg und Boris Aljinovic als Passepartout sprechen ihre Hauptrollen gut. Auch Peter Groeger als Detective Fix ist erwähnenswert (wenngleich ich mir sehr gern einen Wolfgang Völz in dieser Rolle vorgestellt hätte). Martin Semmelrogge und auch Wolfgang Pampel („Harrison Ford“) sind als Sprecher mit an Bord und sehr viele weitere Akteure, die ich hier gar nicht aufzuzählen vermag.

Der Soundtrack wurde vom Deutschen Filmrchester Babelsberg eingespielt. Ein paar eingängigere Melodien hätte ich mir hier und da gewünscht. Aber allein schon an der x-köpfigen klassischen Besetzung des Orchesters lässt sich leicht erkennen, in welchen Dimensionen dieses Hörspiel arbeitet: Gigantisch, aber auch bodenständig und konservativ. Das ist aber auch gut so, denn modernisierungen von alten Geschichten wirken häufig gekünstelt.

Leider ist die Aufmachung der Doppel-CD viel zu schlicht. Hier hätte ich mir ein Artwork à la "Die vergessene Welt" von Ripperrecords sehr gut vorstellen können.

Mein Tipp: Hören Sie sich das Hörspiel auf einer großen Surround-Anlage an. Dann entfaltet es sein ganzes akustisches Aroma. Was für ein Abenteuer!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2003 Der Hörspiegel )