Fred Vargas
"Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord"

© 2004 Der Audio Verlag
Rückentext:
Auf Pariser Bürgersteigen erscheinen über Nacht mysteriöse blaue Kreidekreise, darin liegt stets ein verlorener oder weggeworfener Gegenstand: ein Ohrring, eine Bierdose, ein Brillenglas, ein Joghurtbecher, ein Vogelbein, ein Kotelettknochen - und jedesmal ist der Satz dazugeschrieben: "Victor, sieh dich vor, was treibst du jetzt noch vor dem Tor?" Keiner hat den Zeichner je gesehen, die Presse amüsiert sich, niemand nimmt die Sache ernst. Niemand, außer dem neuen Kommissar im 5. Arrondissement, Jean-Baptiste Adamsberg. Und eines Nachts geschieht, was er befürchtet hat: es liegt ein toter Mensch im Kreis.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Ein Unbekannter malt blaue Kreidekreise auf die Straßen von Paris. Soweit noch nichts Schlimmes, und die Leute belächeln das Verhalten des vermeintlich Gestörten. Doch als plötzlich eine Leiche in einem der Kreise gefunden wird, hört das Lächeln urplötzlich auf, und die Polizei ermittelt. Hat jemand die Leiche in den Kreis gelegt oder wurde der Kreis um die Leiche gezeichnet? Diese Frage soll klären, ob Kreismaler und Mörder dieselbe Person sind. Aber die Pariser Polizei muss sich beeilen, denn ein weiteres Opfer lässt nicht lang auf sich warten.

Eine sehr skurrile und gut durchdachte Geschichte von Frankreichs beliebter Krimiautorin Fred Vargas. Vertont vom SWR, herausgekommen beim AudioVerlag (D>A<V). Die Sprecher des knapp einstündigen Hörspiels sind die Schauspieler Ulrich Matthes und Ulli Philipp. Darüber hinaus gibt es noch einige Nebenrollen. Insgesamt eine unauffällige aber sehr angenehme Besetzung. Niemand hebt sich stimmlich hervor, es gibt kein „Overacting“ wie bei manch anderem Hörspiel.

Der Soundtrack ist passend gewählt, Großstadtgeräusche wechseln sich mit schrägen Bandoneon-/Cello-Klängen ab. Außergewöhnlich, aber stimmungsförderlich.
Das Hörspiel kommt in einem DigiPak mit Booklet. Im Booklet: Infos zur Autorin, der Regisseurin und den Sprechern.

Fazit: „Es fährt noch ein Zug von der Gare du Nord“ ist ein etwas anderes Krimi-Hörspiel, das kurzweilig und spannend ist. Auch das Ende weiß zu überraschen.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )