Jürgen Todenhöfer
"Wer weint schon um Abdul und Tanaya"

© 2003 Audiobuch
Rückentext:
Jürgen Todenhöfer ist kein Antiamerikaner und kein Pazifist - aber gegen sinnlose Kriege nimmt er leidenschaftlich Stellung. Damals, als die Sowietunion Afghanistan besetzte und heute, da der Westen sich gegen den Irak wendet.
Todenhöfers Buch ist eine brilliante Analyse verfehlter Strategien in einer Schlacht der Lügen. Sein politischer Scharfsinn wird ergänzt durch persönliche Erfahrungen: Er war schon zu Zeiten der sowjetischen Besatzung in Afghanistan, besuchte Flüchtlingslager und organisierte Spendenaktionen. Auch den Irak hat er bereist. Von dort schildert er menschliche Schicksale, die niemanden unberührt lassen können. Nicht zuletzt diese Beschreibungen haben Tadenhöfers Buch zu einem Bestseller gemacht.

Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Jürgen Todenhöfer (ehemaliger Richter und Mitglied des Bundestages von 1972-1990) schildert ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen die Schrecken des Krieges und der letzten Jahre in Afghanistan. Durch Initiative und zum Teil gefährliche Aktionen bringt sich Todenhöfer ein und organisiert Hilfe für die Menschen. Durch sein Auftreten in der Öffentlichkeit werden die Medien aufmerksam und die Situation in Afghanistan wird der Bevölkerung deutlich vor Augen geführt. Todenhöfer schildert die Situation der Kinder in Afghanistan und dem Irak und lässt diese selbst zu Wort kommen.
Gewidmet den Kindern von Kabul und Bagdad.

Welches Genre erwartet den Hörer?
Dieses Hörbuch enthält Auszüge aus Jürgen Todenhöfers Buch, bei dem es sich um einen Tatsachenbericht handelt.

Wie ist das Hörspiel umgesetzt?
Das Hörbuch bietet durch das sachliche Vorlesen durch Hubertus Gertzen, Anna Mortensen und Tino von Holzing einen hautnahen Bericht der Situationen in Afghanistan. Ohne Musik oder Soundunterstützung, die hier auch fehl am Platze gewesen wäre, wird der Text präsentiert.
Das Cover der CD ist dreigeteilt und zeigt im oberen Teil eine an einem See gelegene Siedlung, in der Mitte in Form eines Flugzeugs zwei Kinder und unten auf kupferfarbenem Untergrund den Titel des Hörbuches.

Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Hubertus Gertzen bringt dem Hörer mit diesem Hörbuch einen Text zu Gehör, der eine Aktualität hat, wie kaum ein anderer. Zum Einen wird das Problem der Lage in Afghanistan innerhalb der letzten Jahrzehnte beleuchtet, zum Anderen, und das macht die Aktualität aus, wird der Afghanistankrieg nach dem 11. September und eine Reise in den Irak geschildert. Auch der drohende neue Krieg im Irak wird angesprochen, hier zeigt sich, dass die Zeit dieses Hörbuch leider überholt hat. Todenhöfer macht in seinem Buch noch Vorschläge zur Verhinderung des Krieges.
Die Problematik von Straßenkindern und Kinderarbeit im Irak und ähnliches werden beleuchtet. Die Statements von Kindern werden von Anna Mortensen und Tino von Holzing aus Sicht dieser Straßenkinder beschrieben.
Der Hörer bekommt einen Eindruck der schrecklichen Lage in Afghanistan und dem Irak.

Dieses Hörbuch bietet einen unverschleierten Bericht und eine Anklage gegen den Krieg und die damit verbundene Not. Die Vortragsweise der Sprecher unterstützen die klare Aussage von Jürgen Todenhöfer. Ein Hörbuch, welches sich mit Sicherheit als lohnenswert bezeichnen lässt. Schade, dass es nur Auszüge aus dem Buch bietet.
Trotz dieser Kürzung bietet das Hörbuch einen guten Einblick und fordert dazu auf, sich mit der Politik kritisch auseinander zu setzen.
Sowohl die Aussage des Textes als auch die gute Vortragsweise der Sprecher lassen als Note nur eine 1- zu.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2003 Der Hörspiegel )