Hörspiegel-Meinung (ts):
Es gibt sicherlich kaum einen heranwachsenden
Jungen der insgeheim nicht von einer Karriere als Privatdetektiv geträumt
hat –herumhängen in schummrigen Bars zur Informationsbeschaffung,
Affären mit attraktiven alleinstehenden und gebundenen Frauen, Arbeitszeiteinteilung
zu jeder Tages- und Nachtzeit, ungestraftes Abhören des Polizeifunks.
Und somit ist es auch nicht gelogen, wenn der Random House Audioverlag
behauptet Shaft-Krimis seien Kult. Ja, dass sind sie zweifelsohne. Und
die Hörspielbearbeitung kann man getrost als gelungen ansehen, denn
die Produktion ist, nicht zu letzt durch die ausgezeichnete musikalische
Untermalung von Isaac Hayes, um Authenzität bemüht, und versetzt
den Hörer in das New York der Siebziger.
Was aus meiner Sicht leider ein bißchen
auf der Strecke bleibt ist die Story, und somit die Spannung der Geschichte
– Drogenkartelle in den Siebzigern waren sicherlich nicht so zimperlich
wie hier dargestellt. Aber vermutlich wurde sämtliches Aggressionspotential
in die Hauptperson von Shaft gesteckt – der seinerseits in der kurzen Zeit
ein beachtliche Zahl von Gangstern um die Ecke bringt. Das alles allerdings
nicht unverletzt – und vielleicht macht das den Charme der Person Shaft
aus. Anders als ein James Bond ist er verwundbar, somit greifbarer
und besitzt ein größeres Identifikationspotential. Glaubt man
dem Verlag, sollen noch weitere Shaft Hörspiele folgen.
Ich bin gespannt und gehe einstweilen
zu Bett, um zu Träumen.
Sagen wir von... ach lassen wir das lieber...
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story(s) | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |