Antal Szerb
"Reise im Mondlicht"
© 2004 HörbucHHamburg
Rückentext:
Was ist komischer als ein mißlungener
Selbstmord? Eine mißlungene Hochzeitsreise. Nur weil Mihály
noch schnell einen Espresso trinken will, verpaßt er den Zug, in
dem die ihm frisch angetraute Erzsi sitzt. Sie rauscht davon und nach einigen
Abenteuern zurück in die Arme ihres ersten Ehemannes. Mihály
hatte sie ihm ausgespannt, weil er endlich, seinem Vater zum Gefallen,
ein bürgerliches Leben führen wollte – mit Frau und Beruf. Daraus
wird nun nichts. Mihály nimmt Erzsis Verschwinden als Zeichen und
reist allein weiter – auf den Spuren seiner Vergangenheit. Die unerwartete
Begegnung mit einem alten Freund läßt ihn tief eintauchen in
melancholische Erinnerungen an seine rebellische Jugend, als er zum Freundeskreis
der Geschwister Éva und Tamás gehörte. Letzterer hat
seiner Todessehnsucht nachgegeben. Milhály kennt dieses Gefühl.
Aber nicht jeder ist zum tragischen Helden geboren...Denn, so der Erzähler,
„solange man lebt, weiß man nicht, was noch geschehen kann.“
Hörspiegel-Meinung (ste):
Wie eine lange Reise im Zug wirkt Antal
Szerbs „Reise im Mondlicht“ auf die Zuhörer seines Romans. Man sieht
viel, trifft viele verschiedene Menschen, wirft einen Blick in deren Leben
und erlebt so manchen Zufall.
Durch das Bedürfnis, einen Espresso
trinken zu wollen, verpasst ein Mann den Zug, in dem seine Zukünftige
sitzt. Pech gehabt, denn sie versteht dieses Missgeschick als Zeichen und
lässt los. Beide Geschichten entwickeln sich unterschiedlich weiter.
Antal Szerb, der ungarische Autor, schreibt
eine schöne Geschichte, die einen an vielen Stellen zum Lachen zu
bringen vermag. Wie viel Pech kann man haben, und wie viel Glück resultiert
daraus? Heikko Deutschmann liest dieses Hörbuch angenehm und unaufdringlich.
Er lässt dem Hörer viel Interpretationsfreiheit.
398 Minuten dauert diese Reise auf 5 CDs.
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Hörspiegel-Skala: |
1. Story |
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2. Atmosphäre |
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3. Sprecher |
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4. Soundtrack |
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5. Aufmachung |
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ENDERGEBNIS
(gerundet) |
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(Nico Steckelberg, © 2004
Der Hörspiegel )