Martin Suter
"Small World"

© 2005 Der Audio Verlag
Rückentext:
Konrad Lang führt ein sorgenfreies Leben als Hausverwalter der Familie Koch auf Kreta. Doch eines Tages brennt die Villa, und Konrad kann sich an nichts erinnern. Macht er zunächst den Alkohol für seine immer deutlicheren Ausfälle verantwortlich, so bringt bald eine schreckliche Diagnose Gewißheit: Konrad Lang hat Alzheimer. Je mehr er sich aus der Welt der Gegenwart verabschiedet, desto mehr taucht er ab in die Erinnerung an seine früheste Kindheit. Diese ungewöhnliche Begleiterscheinung der Krankheit beunruhigt jedoch Elvira Senn, die resolute Prinzipalin des Koch-Imperiums - denn Konrad rührt an einer mörderischen Vergangenheit.
Thriller, Fallstudie und Gesellschaftsroman in einem: Die Hörspieladaption von Suters Debütroman bietet höchste Spannung - mit Christian Berkel als Erzähler, Friedhelm Ptok in der Rolle des Konrad und Rosemarie Fendel als gnadenlose Gegenspielerin.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Wie schlimm die Folgen der Alzheimer Krankheit sein können, davon kann sich der Hörer des br-Hörspiels zu Martin Suters Roman „Small World“ machen. Konrad Lang ist Mitte 60 und verwechselt den Holzstampel im Kamin mit dem, der daneben steht. Die Villa brennt komplett ab. Er legt sein Portemonnaie in den Kühlschrank und vergisst den Namen der Frau, die er liebt. Doch das ist noch nicht alles, denn hinter der Fürsorglichen Pflege der millionenschweren alten Dame steckt mehr als nur Freundlichekeit.

Martin Suter gelingt der Balance-Akt zwischen Krimi, Gesellschaftsroman und Drama sehr gut. Das Hörspiel wirkt sehr bedrückend.

Als Sprecher agieren Friedhelm Ptok, Rosemarie Fendel, Peter Striebeck, Axel Milberg, Frauke Poolmann und andere. Als Erzähler fungiert Christian Berkel. Eine gute Auswahl, neutral performt, allerdings auch ohne Ecken und Kanten.

Zwei CDs kommen in einem DigiPak mit umfangreichem Booklet. Erschienen im Audio-Verlag D>A<V.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2005 Der Hörspiegel )