Andreas Steinhöfel
"Der mechanische Prinz"

© 2006 HörbucHHamburg
Rückentext:
Als Max geboren wurde, war seine Mutter nicht dabei. Er war, so scheint es ihm, von Anfang an das egalste Kind der Welt. Das traurigste, das sprachloseste.
Dann, eines morgens vor der U-Bahn, erhält Max von einem einarmigen Bettler ein unglaubliches Geschenk - ein goldenes Ticket. Das Ticket ermöglicht es Max an Orte zu reisen, an denen ihm sein Innerstes vor Augen geführt wird: die Refugien. Nur dort kann er sich seiner immerwährenden Traurigkeit, seiner Wut, seiner Sprachlosigkeit stellen. Gelingt die Reise, wird Max sein Herz retten und sein Leben verändern. Versagt er, wird sein Leben weitergehen wie bisher, und der mechanische Prinz, Herrscher über die Refugien, wird ein schreckliches Pfand von ihm einbehalten.

Hörspiegel-Meinung (ad):
Zur Story:
Max ist 11 Jahre alt. Er fühlt sich einsam und denkt er wäre das egalste Kind der Welt. Seine Eltern interessieren sich nicht für ihn und daher fährt er viel mit der Straßenbahn durch Berlin. Eines Tages geschieht etwas Seltsames. Ein einarmiger Bettler, der immer wieder mit anderen Bettlern den Platz auf der Straße tauscht spricht ihn an und schenkt ihm ein seltsames, goldfarbenes Ticket mit den Worten „damit kann man überall aussteigen“. Schon seltsam dieser Mann, denkt sich Max. Schließlich kann man wohl eher einsteigen und nicht aussteigen. Trotzdem steckt er das Ticket ein, bevor er in den nächsten Zug steigt, da er seine Fahrkarte vergessen hat. Doch diese Fahrt wird nicht wie andere sein. Unterwegs sieht er einen leeren Bahnsteig, der sonst nicht da ist. Seltsam, wo kam dieser her? Oder hatte er sich das Ganze nur eingebildet? Aus Neugier versucht er weiter den Bahnhof zu erreichen und fährt immer hin und her. Schließlich lernt er eine alte Frau kennen, die Tauben füttert und ihre Federn sammelt. Und auch Tanita, ein Mädchen (ebenfalls ein Kartenkind mit goldenem Ticket) zeigt ihm, wie er es nutzen muss, um in die Refugien zu gelangen. Refugien sind die heimlichen Welten, die bei jedem Kartenkind anders aussehen und auch nur von dem jeweiligen Kind aufgesucht werden können. In diesen Refugien eröffnet sich eine völlig neue Welt für Max, doch es gibt auch Gefahren. Der mechanische Prinz ist der Herrscher über die Refugien und erteilt ihm eine schwere Prüfung. Wird er die Prüfung bestehen und sein Herz retten oder muss er dem Prinzen beim Scheitern ein Pfand hinterlassen? Die Herzfinster aus den verschiedenen Refugien und sein herbei gewünschter Freund Jan sollen ihm helfen, doch wieso benimmt sich Jan so seltsam?

Sprecher/Sonstiges:
Andreas Steinhöfel selbst liest diese Geschichte. 1962 geboren, studierte er in Marburg Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften. Er arbeitet als Übersetzer, schreibt Drehbücher und rezensiert Jugendliteratur für die FAZ und DIE ZEIT. Vor allem aber ist er Autor zahlreicher national und international ausgezeichneter Kinder- und Jugendbücher.
Manchmal unterbricht Steinhöfel die Geschichte und der Hörer erfährt, wie er schreibt und wie er sich die Geschichte von Max erzählen lässt. Eigentlich findet er den Namen Max furchtbar und Kinder mag er gar nicht. Trotzdem lauscht er Max gespannt und schreibt diese Geschichte auf, damit wir sie lesen und hören können.

Die 6 CDs beinhalten 417 Minuten Spieldauer unterteilt in 77 Tracks und befinden sich in einer Pappverpackung. In dieser finden sich auch Teile des Berliner U-Bahn-Netzes in Anlehnung an die Geschichte.

Fazit:
Eine spannende und phantasierreiche Geschichte, vom Autor hervorragend vorgetragen.
Die Geschichte lädt zum Träumen ein und zaubert den Hörer in die Welt der Refugien…
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Annika Dietrich, © 2006 Der Hörspiegel )