"Die Verteidigungsrede des
Sokrates nach Platon"

© 2005 Lübbe Audio
Rückentext:
Werner Krauss (1884-1959) war kein Rezitator im üblichen Sinne. Er war Schauspieler, ein Sichverwandelnder. Mit den Mitteln der Maskenkunst gelang es ihm, ein anderer zu werden und die Gestalt dieses anderen zwingend auf das Publikum wirken zu lassen. Seit 1918 war er in Berlin (am Deutschen Theater und Staatlichen Schauspielhaus) engagiert. 1928 wurde er auch Mitglied des Wiener Burgtheaters. Im Herbst 1958 stand er in Wien zum letzten Male auf der Bühne.

Hörspiegel-Meinung (mb):
Worum es geht :
Sokrates stand im Jahre 399 vor Christus vor Gericht, ihm drohte die Todesstrafe. Dadurch, dass er sich weigerte die Götter anzuerkennen, war er dem Tode geweiht. Er stellt sich dem Gericht und hält eine mitreißende Rede zu seiner Verteidigung.

Welches Genre erwartet den Hörer ?
Ein Zeitzeugnis der Philosophie, wird hier dargeboten. Philosophische Provokation, die Geschichte geschrieben hat.

Wie ist das Hörbuch/Hörspiel umgesetzt?
In 40 Minuten wird hier die Verteidigungsrede des Sokrates präsentiert, welche sein Schüler Platon dereinst aufgeschrieben hat. Gesprochen wird dieser Text von Werner Krauss. Wann die Aufnahme angefertigt wurde, ist leider nicht verzeichnet. Da Krauss schon im Jahr 1959 starb ist die Aufnahme mindestens 46 Jahre alt. Dieses Alter merkt man der Aufnahme allerdings nicht an. Die digitale Überarbeitung macht es möglich, dass man glauben könnte die Aufnahme sei gestern entstanden.
Begleitet wird die Aufnahme von einem Text im Booklet, welcher die Rede des Sokrates näher beleuchtet. Der Booklettext stammt von Hans Sarkowicz.
Die Covergestaltung fällt sehr schlicht.

Resümee/Abschlussbewertung mit Schulnoten :
Ein Stück philosophischer Weltgeschichte, dargeboten in einer Form, die erahnen lässt, welches Potential Werner Krauss hatte. Er spricht in der Rolle des Sokrates, so als sei er der vor Gericht stehende Philosoph.
Aktuell und nachvollziehbar, so kommt der Text beim Hörer an. Ein Leckerbissen für alle, die sich für Philosophie interessieren. Und auch für all jene, die sich mit der Thematik noch nicht auseinander gesetzt haben bietet diese CD einen Einblick in Denkweisen und rhetorische Klasse.
Eine Aufnahme, bei der es schade gewesen wäre, wenn sie im Archiv versteckt geblieben wäre.
Note 2
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Michael Brinkschulte, © 2005 Der Hörspiegel )