Sieben Siegel - Folge 4
"Der Dornenmann"

© 2002 Meteor-Hörspiele
Rückentext:
Die Mondfinsternis dauert nur wenige Minuten. Dann ist Giebelstein wieder in das eisgraue Licht des Vollmondes getaucht. Doch etwas ist geschehen.
Eine unheimliche Kreatur, der Dornenzweige wie Fangarme aus dem Rücken wachsen, treibt Kyra, Lisa, Chris und Nils in die Enge: direkt in die Hände einer gefährlichen Mondhexe.
Doch was für einen dämonischen Plan verfolgt die Hexe?
Kyra erfährt die schreckliche Wahrheit, als sie ihrer Herausforderin Auge in Auge gegenübersteht…

Hörspiegel-Meinung (ste):
Die vierte Episode der Sieben Siegel-Reihe von Kai Meyer nimmt sich des Kindermärchens des Mannes im Mond an. Doch anders als in der Sage oder in den Kinderliedern stellt dieser Mann im Mond mit Dornenzweigen auf seinem Rücken eine große Bedrohung für die vier Siegelträger Kyra, Nils, Lisa und Chris dar. So werden ganze Häuser von sich schlängelnden Dornenranken befallen, und der Dornenmann stellt den vieren auf Schritt und Tritt nach. Warum ist der Mann im Mond auf die Erde gekommen?  Eine Mondhexe des Arcanums steckt dahinter. Ein herrlich offenes Ende à la „Akte X“ lässt den Dornenmann nicht für immer verschwinden. Er kann jederzeit wieder auftauchen, in der Gestalt des Professors Karfunkel aus der Sternwarte. Will heißen: Der Mann im Mond hat die Stimme von F.J. Steffens.
„Der Dornenmann“ ist mal wieder eine überaus gelungene Sieben-Siegel-Folge. Und hier wird zum ersten Mal der Bogen zur ersten Episode geschlagen. Es gibt eine Hexe mit einem fliegenden Fisch in der Kroko-Handtasche... Prima ebenfalls: So langsam lernt man als Anhänger der Serie neue Orte in Giebelstein kennen, wie z.B. das alte Hügelgrab, das letztendlich als „Antenne“ fungiert.
Alle Sprecher sind mal wieder hervorragend.
Musikalisch bleibt Meteor seinem schlichten Stil treu. Aber je öfter ich die Musik höre, desto besser gefällt sie mir. Für diese „Stiltreue“ gibt es einen Pluspunkt beim Soundtrack. Schließlich sind auch die Geräusche professionell gelungen.
Storymäßig ein morbides Märchen, das die Gargoyles aus Folge 3 ein wenig übertrifft. Insgesamt betrachtet kommt das Hörspiel „Der Dornenmann“ aber nicht ganz heran.
Eines ist aber verblüffend: Ich habe mich selbst schon ein paar Mal dabei ertappt, wie ich bei klarem Himmel auf den Mond starre und die Konturen des Dornenmannes auszumachen versuche. Vorsicht also vor den (angenehm schaurigen) Folgeschäden dieses Hörspiels.
 
Für mehr Infos zur Serie und den Charakteren: www.SiebenSiegel.de .
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)

(Nico Steckelberg, © 2002 Der Hörspiegel )