Gerhard Schröder
"Entscheidungen -
Mein Leben in der Politik"

©  2006 Hoffmann und Campe
Rückentext:
In klaren Worten erzählt Gerhard Schröder von Weggenossen und Abtrünnigen, von Triumphen und Enttäuschungen, von Erfolgen und Niederlagen. „Entscheidungen“ ist ein kämpferisches Resümee, das mit Kritik – auch Selbstkritik – nicht sparsam umgeht, und zugleich das politische Vermächtnis eines entschlossenen Kämpfers für soziale Gerechtigkeit und ein geeintes, selbstbewusstes, friedliches Europa.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Mit „Entscheidungen – Mein Leben in der Politik“ betitelt Gerhard Schröder seine Autobiografie. In der bei Hoffmann und Campe erschienenen Hörbuchfassung liest er selbst aus seinem Buch. Knapp über 2 Stunden dauert Schröders Streifzug durch sein persönliches und politisches Leben. Wer nun den bewegten Kanzelredner oder TV-Duellanten als Sprecher erwartet, der wird enttäuscht. Sachte, geradezu vorsichtig wagt sich der Bundeskanzler a.D. an das Hörbuch heran. Der Kampfgeist liegt hierbei weniger in der Stimme als vielmehr im Text. Immer wieder gibt es leichte Seitenhiebe auf Union und Liberale. Wer ein neutrales Interesse an der in seinem Amt ausgeübten Politik hat, muss oft über die parteipolitischen Sticheleien hinwegsehen und einen Rotfilter einbauen um sachliche Informationen zu erhalten. Aber mal ehrlich: Das war doch zu erwarten. Und wenn man damit leben kann, ist das Hörbuch in der Tat sehr interessant.

Fazit: Schröder gibt detailreiche Einblicke und spricht offen über sein Verhältnis zu Chirac, Putin, Fischer und Co. Auch seine mitunter intimen familiären Verhältnisse lernt der Hörer kennen. Stellenweise hoch emotional, oft mitreißend. Wenn doch nur die Lesung ebenso packend wäre. Denn leider setzt Schröder seine rednerische Gewandtheit bei dieser Lesung nicht ein. Er liest einfach nur vor. Schade.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2007 Der Hörspiegel )