Hörspiegel-Meinung (ste):
Es gibt Bücher, die sind einfach
nur geschrieben in der Hoffnung, verfilmt zu werden. „Feuermönche“
von James Rollins ist ein solches. Zumindest legt es den Verdacht nache.
In Zeiten, da die Kinobesucher in Romanverfilmungen wie „The DaVinci Codes“
stürmen, versucht so mancher, auf den Zug der Mystery-Verschwörungstheorie-Action-Adventures
aufzuspringen.
Was jedoch bei Dan Brown trotz aller Kritik gut durchdacht, spannungsgeladen und nachvollziehbar vermittelt wird, fällt bei James Rollins aufgepumpt, gleichwohl platt und berechnend aus. Die zahlreichen Actionszenen sind so pompös, dass sie von vornherein unglaubwürdig sind. Und Geheimorganisationen, die als Erzfeinde gegen Agenten antreten, kennt man bereits von Ian Flemings ersten Bond-Romanen. Der Mix aus Agententhriller mit Vatikan-Elementen und aufgesetzten Indiana-Jones-Allüren wirkt von vorn bis hinten nicht authentisch. Allein der deutsche Titel „Feuermönche“ ist eine Frechheit hoch drei – nichts weiter als eine reißerische Headline, wie man sie aus der BILD-Zeitung gewöhnt ist. (Hinweis: Der Originaltitel lautet „Map of Bones“.)
Einziger Lichtblick: Sprecher Wolfgang Pampel. Die deutsche Stimme von Harrison Ford bringt wenigstens noch Atmosphäre in dieses 6 CD lange Hörbuch.
Ich kann mich den Kollegen der „Booklist“
leider nicht anschließen, deren Zitat auf der Rückseite des
Hörbuches zu finden ist: „In jeder Hinsicht besser als Dan Brown!“.
Das sehe ich vollkommen anders. Ich sage: In jeder Hinsicht der Versuch,
Dan Brown zu kopieren. Experiment leider missglückt.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |