Hörspiegel-Meinung (ste):
Er ist spöttisch und ohne Scham.
Er verhöhnt Papst und Kirche wie Morderatoren und Medienfiguren. Er
nimmt die Gesellschaft aufs Kritischste unter die Lupe und belächelt
jeden Versuch, das Gute in politischen Entscheidungen zu erkennen. Die
Rede ist von Hagen Rether. Allerdings schafft es Rether, nicht in Floskeln
oder oberflächliche Stammstichkritik zu verfallen. Er verwendet waschechte
Argumente und untermauert seine Satire mit Zitaten und einer hervorragenden
Recherche.
Das bedeutet aber nicht, dass der Comedy- bzw. Kabarett-Faktor dabei zu kurz kommt. Ganz im Gegenteil. Rether hat mich mit seiner Mischung aus trockenem Humor und bitterem Ernst begeistert wie selten ein anderer Kabarettist. Und das sehr viel mehr als bei „Liebe eins“. Allerdings hat der Piano-Anteil bei diesem Programm abgenommen. Wo früher immer mal ein paar Klavierstückchen im Hintergrund oder zwischendurch gespielt wurden, wird das Piano hier er verhalten, dafür aber gezielter eingesetzt.
„Liebe zwei“ ist für mich eines der
intelligentesten Lach-Programme derzeit.
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